„Ich denke, lebe und baue zeitlos“
Familie, Lipizzaner & ein Geburtstag. Der Stanglwirt zum 70er im „Krone“-Talk:
Am Fuße des Wilden Kaisers hat ein einfacher Bauernbub aus einem Familienbetrieb heraus sich selbst ein Denkmal gesetzt. Denn seit Balthasar Hauser 1980 das erste private Lipizzanergestüt des Landes gründete und 1986 unter großer medialer Aufmerksamkeit Kult-Hengst „Pluto Verona“in der ORF-Sendung „Licht ins Dunkel“ersteigerte, ist der Mann mit seinem HotelImperium nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken. Keinen ließ es damals kalt, dass das edle Ross temporär nicht zeugungsfähig war. Es folgte eine Wunderheilung. Der Rest ist Society-Geschichte, obwohl nicht nur Reich und Schön (Wladimir Klitschko und Arnold Schwarzenegger sind Stammgäste) beim Stanglwirt einkehren, sondern auch Besucher, die schlicht die Natur genießen wollen.
Morgen wird Hauser – der nie ein großer Sprücheklopfer, sondern ein Mann der Tat war, 70 Jahre alt. Zeit, um mit uns Zwischenbilanz zu ziehen. Wobei ihm sein Runder gar nichts bedeutet. „Ich denke, lebe und baue zeitlos“, so Hauser zur „Krone“. Ihm ist nur wichtig: „ . . . dass es meiner Familie, dem Betrieb und der Landwirtschaft mit all unseren Tieren gut geht. Ich bin froh und dankbar, dass auch meine Kinder Freude an der Hotellerie, Gastronomie und Landwirtschaft haben und wir gemeinsam an einem Strang ziehen können.“
Zwar hat er sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, doch Streifzüge durch das Haus gehören zu seinem Ritual. Wobei, die Zeit, die er in der Natur nun mehr verbringen kann, die lässt sich der vierfache Vater, verheiratet seit vielen Jahren mit seiner Magdalena, von nichts und niemandem nehmen: „Ich bin fast täglich auf den Bergen unterwegs – im Sommer mit dem Fahrrad, im Winter mit den Tourenskiern. Schwitzen aus eigener Kraft ist neben dem Singen und Musizieren meine Seelennahrung.“
Hauser ist ein genügsamer Mensch. Kennt seine Wurzeln, ist gläubig. Angst vor dem Tod? „Ich halte mich an eine alte Bauernweisheit, die besagt: ,Das Sterben hat noch ein jeder ausgehalten, und mich wird’s auch nicht umbringen.‘“