Ein ganzer Berg als Glücksbringer
Die Ruderer Bernhard und Paul Sieber haben heute im Leichtgewichts-Zweier ihren ersten Einsatz. Eine Olympiasiegerin drückt ihnen dabei vor Ort ganz fest die Daumen.
M anche haben ein Armband als Glücksbringer, andere eine Münze oder einen Stein. Für Bernhard und Paul Sieber soll es ein ganzer Berg sein. Der imposante, steinige Felsen ist 533 Meter hoch, ragt den Ruderern hinter der Ziellinie unübersehbar entgegen. „Wir fahren jeden Tag mit dem Shuttle daran vorbei, angeblich sieht man von ihm aus die beeindruckendsten Sonnenuntergänge in ganz Rio“, erzählt das Brüderpaar. Das ist nicht der Grund, warum der Morro Dois Irmaos den beiden in Brasilien Glück bringen soll. Der ist kurioser. Der Name dieser wuchtigen Erscheinung bedeutet nichts anderes als „ZweiBrüder-Felsen“. Wenn das kein gutes Omen ist ... „Schön wär’s“, lacht Paul. „Aber Brüder gibt es im Rudern einige.“
So müssen weitere Glücksbringer her. Wie die Eltern, die Schwester und die Freundinnen. Pauls Partnerin Justyna, eine in Polen geborene Ärztin, kommt ebenso nach Rio wie Bernhards Schatz. Der ein wahrer olympischer Goldschatz ist, nämlich Snowboard-Olympiasiegerin Julia Dujmovits. „Ich bin 2014 kurzfristig nach Sotschi geflogen“, erinnert er sich. „Es war sehr kompliziert, so rasch ein Visum und die Flüge zu bekommen.“Diesmal war Julias gestrige Anreise, einen Tag vor Wettkampfbeginn der Sieber-Brüder, länger geplant. „Dabei ist das bei Julia und mir normal andersrum“, lacht Bernhard.