Der Spezialist
M ike Büskens ist zwar in Düsseldorf, also wenige Kilometer außerhalb des Ruhrpotts, geboren – und dennoch ein Kind des „Reviers“: weil seine Karriere zwar bei der Fortuna begann, sein Stern als Profi-Fußballer aber erst in Gelsenkirchen so richtig aufging. Das war 1992. „Damals hatte Schalke seit fast 20 Jahren nicht mehr in der verbotenen Stadt gewonnen“, erinnert sich der heute 48-Jährige. Dann feierte Büskens seine DerbyPremiere und Königsblau siegte auswärts beim BVB 2:0. Die verbotene Stadt? Richtig, natürlich Dortmund. Noch Fragen, wie ernst Büskens Derby-Rivalitäten nimmt . . .?
Ein Jahrzehnt blieb der Außenverteidiger bei den Knappen, gewann zweimal den DFB-Pokal und natürlich – an der Seite von Rapids Sportchef Andreas Müller – 1997 den UEFA-Cup. Seine drei einzigen Titel als Spieler. Als Trainer kam noch mit Greuther Fürth der Aufstieg in die Bundesliga dazu. Da hat Fink die Nase vorne. Was Büskens aber kaltlässt. Man schätzt, respektiert sich. „Aber mir ist die Austria egal“, stellt Rapids Cheftrainer klar. Auch wenn ihn beeindruckte, „dass die Austria immer wieder aufsteht, nie aufgibt. Das hat man in St. Pölten und in Trnava gesehen.“W as er vor seiner Derby-Premiere in Wien ruhig und gelassen, den Journalisten in die Mikros diktierte. Innerlich aber brodelt es in dem verbissenen Arbeiter: „Ich habe mit Fürth als Zweitligist im Cup Nürnberg im ältesten Derby der Welt vor 50.000 Fans eliminiert. Das setzt so viel Energie frei. Ein Derby muss man erleben, muss man spüren. Ich weiß, was das bedeutet“, scheint Büskens ein echter Derby-Spezialist zu sein. „Man darf nur nicht überpowern.“
Aber im Happel-Oval wartet leider eh kein Hexenkessel. Zumindest die 2500 Tickets für den Rapid-Sektor sind seit Tagen weg. Wien ist halt nicht der Ruhrpott . . .