Anders als früher
Vor ein paar Tagen in einem Restaurant: Ich war früh dran und lauschte dem Gespräch am Nebentisch. Ein paar Männer unterhielten sich dort über Fußball und das Wahlkarten-Debakel. Schnell drehte sich allerdings alles um die letzten Wochen, die im Spagat zwischen Beruf und Familie stressig waren. Schließlich sind die neun Wochen Sommerferien, die heute für die Schüler in der Steiermark, in Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg, Tirol und Kärnten enden, auch für die Eltern kein Klacks.
Der bedeutungsschwangere Satz „Früher war alles besser“hing in der Luft. Die Herren, offenbar alle Väter schulpflichtiger Kinder, verklärten die Vergangenheit nicht, diskutierten aber intensiv und lautstark . . .
„Heute werden die Kinder dauernd beschäftigt und müssen es auch werden, sonst sitzen sie beim Handy oder vor dem Tablet“, sagte der eine. „Es wird aber auch viel mehr geboten als früher“, sagt der andere und erzählt davon, wie er seine Ferien hauptsächlich bei der Oma verbrachte, dort eigentlich jeden Vormittag mit dem Ball im Garten spielte. Mehr brauchte er nicht.
Bei seiner Tochter ist das allerdings anders. Da war praktisch jeder Tag in den letzten Wochen verplant: Tennis-Camp, dazwischen immer wieder Kurzaufenthalte bei der Oma, dann Urlaub mit den Eltern und schließlich noch eine Woche Golfkurs. Was tut man nicht alles fürs Kind! War’s früher besser? Anders sicher . . .
Barbara Kneidinger, Franziska Trost, Irina Lino und Conny Bischofberger schreiben abwechselnd in der „Krone“, was sie bewegt.