Kronen Zeitung

Ein gesunder Schluck zwischendu­rch

Die Vogelmiere und der Rotwein

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G Grunde nicht böse, wenn

ewiss meinen es viele im sie die Pflanzen, die offenkundi­g keinen wirtschaft­lichen Gewinn abwerfen, in einem Aufwaschen als Unkraut bezeichnen. Im gleichen Atemzug möchte ich diesem unehrenhaf­ten Titel die Überzeugun­g entgegenst­ellen, dass man so eigentlich keinem Gewächs gerecht wird. Ein gutes Beispiel liefert uns hierfür die Vogelmiere (Stellaria media). Mit ihr steht uns ein Kraut zur Seite, das recht gut mit sehr niedrigen und erdnahen Gegebenhei­ten umgehen kann. Das können wir allein schon an seinem Wuchs feststelle­n. In den Pflanzente­ilen sind unter anderem Schleim- und Mineralsto­ffe enthalten, die gerade in Perioden der Abgespannt­heit und des Mangels an Stärke vonnöten sein können. Zudem hilft die Vogelmiere mit, den Körper in seinen verschiede­nen Reinigungs­prozessen zu unterstütz­en. Das ist ja vor allem dann notwendig, wenn sich da und dort durch Entzündung­en Giftstoffe bilden, die möglichst bald aus dem Leib ausgeleite­t werden sollen. Darüber hinaus bilden sich an neuralgisc­hen Stellen kristallin­e Ablagerung­en, die ihrerseits wiederum die Gelenke einen Schritt weit unbeweglic­her machen. Wie dem auch immer sei: Ein bisschen ist es öfter, als wir das denken, möglich, mit Heilkräute­rn begleitend­e Maßnahmen zu ergreifen, die so manchen Umstand lindern und in vielen Fällen auch bessern können. So betrachtet, ist die Vogelmiere eine Pflanze, die man durchaus brauchen und verwenden kann. Man sollte daher Abstand davon nehmen, sie als Unkraut abzuklassi­fizieren. In Verbindung mit einem mäßigen Schluck Rotwein können ihre heilsamen Kräfte gleichsam als ein Schatz gehoben werden.

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