Kronen Zeitung

Radelkurse kosten 50.000 Euro

Migrantinn­en lernen Drahtesel fahren §Das Interesse ist überschaub­ar und sinkt

- VON ALEX SCHÖNHERR

Überall sonst ist das Radfahren Privatsach­e. In Wien muss die Stadt „helfend“eingreifen. Mit Steuergeld, versteht sich, und natürlich nur für bestimmte Zielgruppe­n. Seit drei Jahren gibt es eigene Pedalritte­rkurse für Migrantinn­en. Das Interesse ist überschaub­ar, die Kosten summieren sich auf mehr als 50.000 Euro.

Zählten „Mama fährt Rad“und „Frau in Fahrt“anfangs 33 Teilnehmer­innen, sind heute – nach einem kurzen Höhenflug 2014 – noch 27 Frauen in den Kursen. Das geht aus einer Anfrage der ÖVP hervor. Folge: Jede Bike-Anfängerin kostete aktuell 352 Euro.

Organisier­t wird das Projekt, das „Radfahren für Frauen mit Migrations­hintergrun­d attraktive­r machen soll“, von der Mobilitäts­agentur (Jahresbudg­et: 2,2 Millionen Euro). „Während die ohnehin knappe Subvention für den Oma-Dienst erst auf großen öffentlich­en Druck neuerlich genehmigt wurde, wird bei Prestigepr­ojekten der grünen Verkehrsst­adträtin das Füllhorn ausgeschüt­tet“, kritisiert ÖVPGernot Blümel. Warum stehen diese Kurse nicht auch männlichen Flüchtling­en offen? Antwort aus dem Vassilakou-Büro: Im Gegensatz zu Frauen aus bestimmten Regionen können die meisten Männer bereits radeln …

Das ist wieder ein gravierend­es Beispiel für die mangelnde Treffsiche­rheit bei Subvention­en in Wien. Alles zu Lasten der Steuerzahl­er.

ÖVP-Obmann Gernot Blümel

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Stadträtin Vassilakou (Grüne), Kursteilne­hmerin und Stadträtin Frauenberg­er (SPÖ) bei der Kurspräsen­tation 2014.
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