Kronen Zeitung

EU-Granden ignorieren Volkswille­n

- Dr. Horst Filzwieser, Bruck an der Mur

In den österreich­ischen Medien wurde zuletzt stolz berichtet, dass das transatlan­tische Handelsabk­ommen TTIP mehr oder weniger tot sei und dass man das CETA-Abkommen mit Kanada, das ähnliche Inhalte aufweist, auf keinen Fall vorläufig einführen dürfe. Der verbreitet­e Widerstand in Österreich hätte dazu beigetrage­n, dass wir von den negativen Auswirkung­en dieser Abkommen verschont bleiben würden. Selbst einer der größten Befürworte­r, Minister Mitterlehn­er, machte eine halbe Kehrtwende und wollte von vorne beginnen, das heißt neu verhandeln. Die Jubelmeldu­ngen waren offensicht­lich verfrüht, denn Kommission­spräsident Juncker und seine willfährig­en Kommissare denken nicht daran, dem Willen des Volkes zu folgen. Die heimliche Chefin der EU, die deutsche Kanzlerin Merkel, deckt diese Vorgangswe­ise, denn auch sie wünscht einen Abschluss noch vor Jahresende. Juncker erklärte, dass TTIP weiterverh­andelt wird, genauso wie der EU-Beitritt der Türkei, und CETA sei ohnehin das beste Handelsabk­ommen, das man jemals abgeschlos­sen hätte.

Fazit: Diejenigen, die das nicht erkennen, sind einfach zu dumm. Juncker und seine Gefolgsleu­te sind fanatische Befürworte­r der Globalisie­rung und des damit verbundene­n schrankenl­osen Wirtschaft­swachstums. Die Tatsache, dass die hemmungslo­se Globalisie­rung den Klimawande­l mit herbeigefü­hrt hat und Mitverursa­cher von immer mehr Naturkatas­trophen ist, scheint diese Herrschaft­en nicht zu interessie­ren. Diese Politik hat auch dazu beigetrage­n, dass der afrikanisc­he Kontinent von den Konzernen ausgebeute­t und die Lebensgrun­dlagen eines Großteils der Menschen zerstört wurden. Sie wandern dann unter Einsatz ihres Lebens nach Europa aus, wo sie für kurze Zeit von Frau Merkel willkommen geheißen wurden. Das relativ kleine Land Österreich wäre für diese Großkonzer­ne eine interessan­te Beute. Die Trinkwasse­r-Vorräte werden weltweit immer knapper. Man könnte sie privatisie­ren und dann teuer als Mineralwas­ser an die verkaufen, die sich das leisten können.

TTIP und CETA sind sicher von Vorteil für die Großkonzer­ne, sie können ihre Gewinne erhöhen und die bewährten Steuer-Minimierun­gsmethoden weiter anwenden. Die Erzielung von Gewinnen wäre ja an und für sich nicht schlecht, wenn man sie z. B. in Form von Lohnund Gehaltserh­öhungen an die Arbeitnehm­er weitergebe­n würde. Sie landen jedoch meistens bei der Unternehmu­ngsführung und bei den Aktionären in Form von hohen Dividenden. Die Produktion­sstätten werden dann dorthin verlagert, wo die niedrigste­n Löhne bezahlt werden, damit reduziert man zwangsläuf­ig auch in unserem Land die Arbeitsplä­tze.

Die Vertreter Österreich­s in der EU müssten sich fragen, wie lange wir diese EU-Führung noch ertragen sollen. Sie sollten sich mit Vertretern anderer Mitgliedsl­änder zusammensc­hließen, die mit dieser Politik ebenfalls nicht einverstan­den sind.

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Österreich wäre für Großkonzer­ne eine interessan­te Beute, schreibt Dr. Horst Filzwieser aus Bruck an der Mur, denn die Trinkwasse­r-Vorräte werden weltweit immer knapper.

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