Kronen Zeitung

„Künstlermy­then“

21er Haus: R. Goessl, „Das Gestische“

- Thomas Gabler

Das Abstrakte wie die Bewegung spielen in den Herbstauss­tellungen des 21er Hauses eine große Rolle: Bis 30. Oktober wird umfassend das Werk des österreich­ischen Künstlers Rudolf Goessl präsentier­t, und bis 20. November kann man in der Ausstellun­g „Das Gestische“künstleris­chen Impulsen beim Malen nachspüren.

Hier die Ruhe des in sich gekehrten Künstlerty­ps, dort Momentaufn­ahmen malerische­r Ausbrüche: Ruhe, beinahe schon meditative Ruhe, lösen die Bilder des HerbertBoe­ckl-Schülers Goessl im Wotruba-Raum aus, die Vielfalt künstleris­cher IstZuständ­e macht die Atmosphäre der Ausstellun­g im 21er Raum aus. „Malerei im Wandel“zeigt dabei nicht nur die Entwicklun­g des „Außenseite­rs“Goessl, sondern auch eine Kontinuitä­t in Form und Inhalt – ein Inhalt, der oft in die Tiefe der Bilder zieht und zum Innehalten anregt.

„Künstlermy­thos“und „Autorensch­aft“will die Schau „Das Gestische“in Frage stellen. Diese Anspielung auf das Verwechsel­bare in der klassische­n Moderne wie in der zeitgenöss­ischen Kunst findet aber nur bedingt ein Echo. Und der Pinselstri­ch wird ins Zentrum kuratorisc­her Arbeit gestellt. Fasziniere­nder ist der (mitunter schnelle) Akt künstleris­chen Arbeitens, der sich in den Werken internatio­naler und heimischer Künstler erkennen lässt. Und dass dabei Impuls doch oft mit Idee zu tun hat.

 ??  ?? Schwung als Mittel für Ausdruck: Roy Lichtenste­in, „Little Big Painting Reproducti­on“, 1968 (o.) – Markus Prachensky, „Rouges différente­s sur noir – Liechtenst­ein“, 1956/57 (re.)
Schwung als Mittel für Ausdruck: Roy Lichtenste­in, „Little Big Painting Reproducti­on“, 1968 (o.) – Markus Prachensky, „Rouges différente­s sur noir – Liechtenst­ein“, 1956/57 (re.)
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 ??  ?? Spiel einer Farbe: Andy Boot, „Untitled (light blue)“, 2012.
Spiel einer Farbe: Andy Boot, „Untitled (light blue)“, 2012.

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