„Künstlermythen“
21er Haus: R. Goessl, „Das Gestische“
Das Abstrakte wie die Bewegung spielen in den Herbstausstellungen des 21er Hauses eine große Rolle: Bis 30. Oktober wird umfassend das Werk des österreichischen Künstlers Rudolf Goessl präsentiert, und bis 20. November kann man in der Ausstellung „Das Gestische“künstlerischen Impulsen beim Malen nachspüren.
Hier die Ruhe des in sich gekehrten Künstlertyps, dort Momentaufnahmen malerischer Ausbrüche: Ruhe, beinahe schon meditative Ruhe, lösen die Bilder des HerbertBoeckl-Schülers Goessl im Wotruba-Raum aus, die Vielfalt künstlerischer IstZustände macht die Atmosphäre der Ausstellung im 21er Raum aus. „Malerei im Wandel“zeigt dabei nicht nur die Entwicklung des „Außenseiters“Goessl, sondern auch eine Kontinuität in Form und Inhalt – ein Inhalt, der oft in die Tiefe der Bilder zieht und zum Innehalten anregt.
„Künstlermythos“und „Autorenschaft“will die Schau „Das Gestische“in Frage stellen. Diese Anspielung auf das Verwechselbare in der klassischen Moderne wie in der zeitgenössischen Kunst findet aber nur bedingt ein Echo. Und der Pinselstrich wird ins Zentrum kuratorischer Arbeit gestellt. Faszinierender ist der (mitunter schnelle) Akt künstlerischen Arbeitens, der sich in den Werken internationaler und heimischer Künstler erkennen lässt. Und dass dabei Impuls doch oft mit Idee zu tun hat.