Ende in Ephesos?
Sie haben seit 1895 fundamentale Ausgrabungs- und Forschungsarbeiten geleistet. Wesentliche Gebäude wie die Celsus-Bibliothek, der Hadrianstempel oder – vom österreichischen Archäologen Professor Fritz Krinzinger – die Hanghäuser konnten aufgebaut werden. Die Ruinen der einst glanzvollen antiken Metropole Ephesos, einer Weltkulturerbe-Stätte, wurden von den Österreichern Schritt für Schritt begehbar gemacht. Österreich hat aus dem Grabungsfeld seit den Tagen Sultan Abdülhamids II. eine internationale Attraktion gemacht. Wissenschaftlich wie touristisch! Eineinhalb Millionen Besucher kamen!
Soll das alles zu Ende sein? Die türkische Regierung hat dem Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) die Erlaubnis entzogen, in Ephesos weiterzugraben. „Andauernde politische Spannungen mit Österreich“wurden als Grund angegeben. Die Quittung dafür, dass Österreichs Regierung den Abbruch der EU-Gespräche mit der Türkei gefordert hat!
Jetzt fahren die Wissenschafter – auch aus Deutschland – nach Hause, Arbeitsteams können gehen, an die 30 Dissertationen junger Wissenschafter können nicht beendet werden. Reiben sich türkische Archäologen jetzt die Hände?
Zu Deutschland will die Türkei sich die Beziehungen nicht verderben, Deutschland wurde sogar zur Buchmesse nach Istanbul eingeladen. Österreich aber bleibt im Eck. Liegt das nicht auch an unserer Diplomatie und politischen Gesprächskultur?