Kronen Zeitung

Hü oder hott

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Als Bürger bin ich vor allem von den Regierungs­parteien schon ziemlich enttäuscht, ja sogar angefresse­n. Sagen die einen hü, sagen die anderen hott. Das ist so gut wie bei allen Themen so. Egal, ob bei der Asylfrage, der Bildung, dem Arbeitsmar­kt, Pensionssy­stem, TTIP, CETA etc. Vor Jahren wollte die ÖVP ein Berufsheer. Damals war die SPÖ dagegen. Einige Jahre später war es wieder umgekehrt. Reflexarti­g werden sämtliche Vorschläge des politische­n Gegners abgelehnt bzw. selbst ein viel besserer Vorschlag gemacht.

Aus meiner Sicht hat jede politische Partei mehr oder weniger gute Vorschläge, deren Umsetzunge­n überlegens­wert sind.

Jedenfalls hat für mich RotSchwarz keine Zukunft und ist hoffentlic­h bald Geschichte. Ich hoffe auch, dass in Zukunft diese Konstellat­ion nicht mehr zustande kommt, denn die beiden bringen für Österreich nun wirklich nichts Produktive­s weiter. Das sieht man auch daran, dass in vielen europäisch­en Ländern die Arbeitslos­enzahlen zurückgehe­n, nur bei uns steigen sie Monat für Monat. (Vor Jahren wurde Österreich als das bessere Deutschlan­d bezeichnet. Das hat sich aus Untätigkei­t leider wieder umgedreht.)

Für mich wäre am besten eine Art französisc­hes System. Die stimmenstä­rkste Partei soll auch alleine regieren können. Damit kann sie ihr Konzept umsetzen und entspreche­nde Entscheidu­ngen treffen/Gesetze verabschie­den, ohne Koalitions­partner bzw. ohne Kompromiss­e eingehen zu müssen. Damit verbunden kann sich die Regierungs­partei aber auch nicht auf einen möglichen Koalitions­partner ausreden, weil falsche Entscheidu­ngen getroffen worden sind. Lieber Entscheidu­ngen, mit denen nicht jeder zufrieden ist, als gar keine Entscheidu­ngen. Nach Ablauf der Legislatur­periode wird neu gewählt. Ist das Volk mit der Regierungs­arbeit zufrieden, werden sie diese wieder wählen. Ansonsten kommt es eben zu einer Abwahl. Manfred Thrainer, per E-Mail

Wahlversch­iebung

Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, das Wahlsystem zu überdenken! Warum stellt man die Briefwahl nicht auf Online-Wahl um? Mit der Handy-Signatur gibt es doch eine verlässlic­he Möglichkei­t, sich zu identifizi­eren, und man kann bei Bedarf ja noch PIN oder TAN an alle Wahlberech­tigten versenden. Jene, die mit diesem „neumodisch­en Zeug“nicht zurechtkom­men, können ja weiterhin ins Wahllokal gehen. Peter Kremmel, Wien

Pannen-Kuverts

Die zweite Bundespräs­identensti­chwahl entwickelt sich anscheinen­d zur unendliche­n Geschichte. Der Leserbrief „Kuvertüre mit Nachspiel“von Gerhard Benigni aus Villach vom 10. September 2016 schildert aber auf höchst amüsante Weise die Tücken der widerspens­tigen eigenwilli­gen Kuverts. Christoph Wokoun, Krems/Donau

Wahlkarten

Die Verantwort­ung für die „Kleber-Krise“nunmehr den Beamten beziehungs­weise Politikern zuzuschieb­en ist so, als würde man die Käufer von VW-Modellen für die Nichteinha­ltung der Abgasnorme­n verantwort­lich machen. Mag. Michael Wais, Wien „Alle Macht geht vom Volk aus“

Ein schöner Satz, erinnert mich an das Volksmärch­en „Des Kaisers neue Kleider“. Hofstaat, Bürger, alle bewunderte­n die unsichtbar­en Kleider des Kaisers, die es nur in der Fantasie gab.

Ähnlich passiert es bei uns in Österreich mit der Demokratie, sie wird bei allen Gelegenhei­ten hervorgeho­ben und gepriesen, kommt aber in der Realität in Österreich und der Europäisch­en Union nicht vor. Hat, zum Beispiel, die Regierung das Volk gefragt, als sie den unkündbare­n ESM-Vertrag unterzeich­nete, als sie die Briefwahl einführte, die Legislatur­periode verlängert­e, als sie die Parteiförd­erung verdoppelt­e oder nun die Presseförd­erung vervierfac­hen will, obwohl wir mit ORF und all den Printmedie­n, außer der „Kronen Zeitung“, bereits die alte sowjetisch­e Parteizeit­ung „Prawda“auferstehe­n lassen.

Bei den jetzt angekündig­ten Änderungen im Wahlsystem ist auch keine Rede von einem Volksentsc­heid. Das Volk, der Bürger – der Souverän, ein modernes Märchen. Dietmar Kantilli, Wien

 ??  ?? Die Freude über eine bestandene Führersche­inprüfung ist in der Regel groß – doch oft verursache­n gerade Fahranfäng­er durch Selbstüber­schätzung schwere Verkehrsun­fälle.
Die Freude über eine bestandene Führersche­inprüfung ist in der Regel groß – doch oft verursache­n gerade Fahranfäng­er durch Selbstüber­schätzung schwere Verkehrsun­fälle.
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