Wer die Pensionen kürzen möchte – Kampf um Mindestsicherung
Werter Herr Gnam! Vielen Dank für Ihre Zeilen vom 1. 10. 2016, Sie sprechen Tausenden Österreichern aus dem Herzen.
Die Junge ÖVP möchte gerne, wie Sie berichten, dass die Menschen bis 70 arbeiten und außerdem durch Steuererhöhungen Abschläge in ihrer Pension hinnehmen müssen. Jene Jungen, die dieser Gruppierung angehören, sind zumeist Studenten und haben mit Sicherheit noch keinen Tag in die raue Wirklichkeit der Arbeitswelt ihren Fuß hineingesetzt.
Es ist traurig, dass diese Personen jene, die bereits mehr als 40 Jahre lang im Arbeitsprozess ihre Frau/ihren Mann gestellt haben, derart verunglimpfen, zumal die Jungen-ÖVPler ja ihre Studienkosten eben von den Steuerzahlern erhielten und nicht aus eigener Tasche bezahlen mussten.
Außerdem, wie stellen sich diese Menschen vor, bis 70 zu arbeiten, wenn man mit 45 schon zu alt für die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess sein soll? Diesen Personen wird dringend geraten, sich zuerst beim AMS zu erkundigen, wie es wirklich abläuft, und dann erst ihre großsprecherischen Kampfrufe erschallen zu lassen.
Man möchte in Wien die Mindestsicherung nicht kürzen, um Menschen, vorwiegend Zuwanderer, vor der Armutsfalle zu bewahren. Aber bei österreichischen Pensionisten, die ihren Steuer-Obolus jahrzehntelang geleistet haben, hat man anscheinend keine Skrupel!
Doch auch die Jung-ÖVPler kommen einmal in das Pensionsalter und würden sicher mit Freuden von den reichlich bemessenen Politikerpensionen Abschläge hinnehmen, um die nächste Generation nicht zu belasten. Stimmt’s? Renate Sommer, per E-Mail