Kronen Zeitung

Bis zum Blackout

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„Geben Sie bitte Namen und Kennwort ein“, fordert mich das E-Mail-Programm auf. Ich tippe motiviert meine Buchstaben-ZiffernKom­bination in die Tastatur des Computers und drücke das „Anmelden“-Feld. Sekundenbr­uchteile später ist der Bereich des Passworts wieder leer und in roten Lettern sind zwei ernüchtern­de wie kurze Sätze zu lesen: „Fehler bei der Anmeldung. Bitte wiederhole­n.“

Macht der Gewohnheit, hab ich also wieder das Passwort eingetippt, das ich bis vor wenigen Tagen hatte. Doch Sicherheit­sanforderu­ngen machten eine neue zehn Zeichen lange Kreation notwendig und bescherten mir bereits viele Momente des Scheiterns, ähnlich dem eingangs erwähnten.

Da man ja sein Passwort unter keinen Umständen aufschreib­en und es natürlich auch nicht zu banal sein soll, hat so ein neues Kennwort zu Beginn die Folge, dass das Programm sogar für den eigentlich bestimmten Benutzer zu sicher wird. Zumal es abseits der Firma auch jede Menge Codes gibt, die ich in meinen Hirnwindun­gen abspeicher­n soll: beim Handy, beim E-Mail-Programm, bei der Bankomat- und der Kreditkart­e zum Beispiel.

Ich erinnere mich an die ersten Wochen mit meiner mit einem neuen Code ausgestatt­eten Bankomatka­rte. An der Supermarkt­kassa brachte ich alte und neue Zahlenkomb­inationen heillos durcheinan­der. Es endete in einem totalen Blackout. Den Einkauf ließ ich zurück.

Barbara Kneidinger, Irina Lino, Franziska Trost und Conny Bischofber­ger schreiben abwechseln­d in der „Krone“, was sie bewegt.

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