Solange der Vorrat reicht
Die Eschen und ihre Rinde
Wenn die Blätter von den Bäumen fallen und sich so der Herbst Tag für Tag stärker manifestiert, überkommt manche von uns womöglich ein Hauch von Melancholie und Traurigkeit. Es gilt nämlich, wieder einmal von einer Fülle Abschied zu nehmen, die wir seit Beginn der Vegetationszeit gewohnt waren. Das Ganze hat aber auch etwas Gutes an sich: Es wird der Blick auf bis dahin Verborgenes freigegeben, das ebenfalls zum Reichtum der natürlichen pflanzlichen Hilfen zählt.
Die Esche (Fraxinus excelsior) zum Beispiel zählt im botanischen Sinn zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und ist somit auch mit dem Flieder verwandt. Als wichtiger Laubholzbaum ist er in fast ganz Europa daheim. Jedoch breitet sich seit Beginn des gegenwärtigen Jahrhunderts eine Gefahr für die Eschen in Form eines gefährlichen Pilzes aus, der dieser Baumart zusehends zu schaffen macht. Wir erhalten mit dem Eschensterben wiederum einen Fingerzeig, um verstärkt das
ökologische Gleichgewicht vor unserer Haustür mehr zu beachten. Um die Verjüngung unserer Physis zu unterstützen, verwendet man in der Regel die Eschenblätter als aufbauende und helfende Droge. Ohne das Sommerlaub steht uns jetzt bei gesunden Exemplaren der Esche vor allem die Rinde an den fingerdicken Zweigen zur Verfügung, die gerade im Herbst noch abgeschält und in getrockneter Form für die kommende kalte Zeit eingelagert werden sollte. So kann man die stärkende Kraft, die in diesem schützenden Pflanzenteil steckt, durchaus dann, wenn es vonnöten scheint, zum Einsatz bringen.