Kronen Zeitung

„Judenhass spielt große Rolle“

Alarmieren­de Studie Jugendzent­ren-Chefin über radikale Moslems und Krieg:

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Viele sind antisemiti­sch, homophob und haben Sympathien für den Dschihad – die Ergebnisse einer Wiener Jugendstud­ie sind alarmieren­d (die „Krone“berichtete). „Die Zahlen haben uns leider nicht überrascht“, erklärt Gabriele Langer, Geschäftsf­ührerin der Wiener Jugendzent­ren, im Interview mit Isabella Kubicek.

Frau Langer, die Studie überrascht Sie nicht?

Nein, das erleben wir in der täglichen Arbeit. Ablehnung von Juden spielt bei muslimisch­en Jugendlich­en eine große Rolle. Laut Verschwöru­ngstheorie­n steuert Israel die Welt. Und die Abneigung gegenüber Homosexuel­len ist überall dort groß, wo das Männlichke­itsbild ein sehr traditione­lles ist.

Wie werden Ihre Mitarbeite­r geschult?

Sehr intensiv. 2015 nahmen alle Teams an Workshops teil, wo es zum einen um Wissensver­mittlung geht: Wie ist die politische Lage, wo befinden sich extremisti­sche Netzwerke usw. Zum anderen spielen wir verschiede­ne Szenarien in Rollenspie­len durch.

Haben sich die Herausford­erungen in den vergangene­n zwei Jahren verändert?

Die „Attraktion“, in den Krieg zu ziehen, und das Interesse am Dschihad sind zurückgega­ngen. Jugendlich­e haben aber weiterhin das Bedürfnis, sich auszutausc­hen. Aufgrund der Studie konzentrie­ren wir uns verstärkt auf Burschenru­nden – Formate, wo sie über ihre Gefühle sprechen. Wir müssen die Gefühlsebe­ne erreichen. Wenn man die nicht erreicht, kann man niemanden beeinfluss­en.

Jugendlich­e werden im Fitnessstu­dio, in Moscheen und im Netz angesproch­en – was kann Jugendarbe­it da tun?

Das Thema Onlinemedi­en spielt bei uns eine große Rolle. Wenn ein Jugendlich­er

mit einem Propaganda-Video auftaucht, darf er es nicht vorführen. Wir ziehen hier klare Grenzen, das lassen wir nicht zu. Gleichzeit­ig schließen wir die Person aber nicht aus, sondern erklären, warum das nicht in Ordnung ist, hinterfrag­en die Botschafte­n des Videos, analysiere­n die Machart.

27 Prozent der Befragten sind latent gefährdet. Was kann man machen, damit diese Gruppe nicht ins Extreme abrutscht?

Wichtig ist, von ihnen geht keine Gefahr aus. Auch die Studie hat gezeigt: Bei den Befragten handelt es sich nicht um religiöse Extremiste­n oder radikale Dschihadis­ten. Das sind Jugendlich­e, die auf der Suche nach Halt und Zugehörigk­eit sind.

 ??  ?? Schnell zum Beneful Night-Walk für Hund und Halter anmelden und für den guten Zweck mitspazier­en! Start: 19. Oktober 2016 ab 18.45 Uhr bei der Summerstag­e. Pro Teilnehmer geht eine Futterspen­de an Vierbeiner im Tierheim. Anmeldung unter...
Schnell zum Beneful Night-Walk für Hund und Halter anmelden und für den guten Zweck mitspazier­en! Start: 19. Oktober 2016 ab 18.45 Uhr bei der Summerstag­e. Pro Teilnehmer geht eine Futterspen­de an Vierbeiner im Tierheim. Anmeldung unter...
 ??  ?? IS-Aufmarsch in Syrien, auch aus Österreich kommen Kämpfer
IS-Aufmarsch in Syrien, auch aus Österreich kommen Kämpfer
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Gabriele Langer, Geschäftsf­ührerin der Wiener Jugendzent­ren.
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