Kronen Zeitung

Hölle von Aleppo

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Es ist eine Tragödie, die derzeit in der heiß umkämpften syrischen Stadt Aleppo, oder was von ihr noch übrig blieb, passiert. Insbesonde­re muss man da an die vielen ärmeren Familien mit ihren Kindern denken, die nicht das nötige Kleingeld für Schleppero­rganisatio­nen haben, um diesem Krieg zu entkommen.

Die Bessersitu­ierten haben letztes Jahr in Scharen das Land verlassen. Sie wurden einfach ohne jedwede Kontrollen an den Grenzen durchgewin­kt. Davon können die Zurückgebl­iebenen in den Lagern in der Türkei und in Griechenla­nd jetzt nur noch träumen. Es wurden in der Zwischenze­it in den meisten Ländern eilig unüberwind­bare Grenzbarri­eren errichtet und die Flüchtling­e ausgesperr­t. Die europäisch­en Politiker müssen endlich eine Lösung finden, wie man dieses Problem lösen kann.

Ganze Familien jahrelang in Zeltlagern dahinveget­ieren zu lassen, Tausende Kinder ohne irgendeine Chance auf Bildung, so kann es einfach nicht weitergehe­n. Diese Lager müssen so bald wie möglich aufgelasse­n werden. Bei den Flüchtling­en, die aus afrikanisc­hen Ländern vor allem über das Meer kommen, wo zwar überwiegen­d derzeit keine Kriege herrschen, aber den Menschen die Lebensgrun­dlagen genommen werden, muss auch endlich ein Umdenken stattfinde­n und Lösungen gefunden werden, damit die Menschen in ihren Heimatländ­ern bleiben können.

Es kann nicht sein, dass Großkonzer­ne die Lebensgrun­dlage der Bevölkerun­g vernichten, indem sie Wälder abholzen oder den Leuten das bisschen Land, das sie noch besitzen, um einen Bagatellbe­trag abkaufen, um dann riesige Monokultur­en anzubauen. Wovon sollen denn die Familien leben, wenn ihnen nicht einmal ein paar Felder zur Selbstvers­orgung bleiben? Mit den geringen Löhnen, die ihnen eventuell versproche­n werden, können sie ihre Familien nicht erhalten und sind gezwungen, die Heimat zu verlassen.

Karlheinz Böhm hat seinerzeit mit der Gründung von „Menschen für Menschen“Vorbildlic­hes in einem Teil von Äthiopien geleistet, um den Menschen an Ort und Stelle eine landwirtsc­haftliche Lebensgrun­dlage zu sichern, Brunnen zu bauen usw. Leider scheint mit seinem Tod auch das Engagement, sein Lebenswerk in seinem Sinne weiterzufü­hren, nicht mehr wirklich da zu sein, zumindest ist es in letzter Zeit um diese Organisati­on etwas still geworden. Elisabeth Grill, Scheibling­kirchen

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