Vizemeister Rapid ist nur Mittelmaß, liegt schon elf Punkte hinter Sturm . . .
Vor zwei Jahren haben wir hier noch Urlaubsbilder gemacht“, verabschiedete sich Altachs Trainer Canadi nach dem 1:1 aus Hütteldorf. Vielleicht gar kein Scherz. Und für Rapid sicher nicht lustig . . .
Neues Stadion, ein 30Millionen-Euro-Budget, der Meistertitel nach acht-jähriger (!) Durststrecke als klares Ziel, für Österreich ein Riese – und jetzt Mittelmaß. Hinter Altach. Und bereits elf Punkte hinter Sturm. Seit einem Monat ohne Liga-Sieg. Daher gereizt. „Wenn die Medien auf uns draufhauen, sollen sie“, knurrte Schaub. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen.“Wird schwer. So bekommt die „Grüne Hölle“schnell eine andere Bedeutung. Wenn man sich sogar über die frühen Pfiffe einiger Fans ärgert. Nur Präsident Krammer bewahrt Ruhe: „Wenn wir aufeinander hinhauen, kommen wir nicht weiter. Wir müssen den Druck wegnehmen. Jeder ist verunsichert.“
Der Weckruf von Sportchef Andreas „Reißt euch den Arsch auf“Müller ist gegen Altach verhallt. 75 Minuten war Rapid inferior. Ohne Idee, Spielwitz, Selbstvertrauen – alle von der Rolle. Was jetzt? Nur im Finish mit zehn Mann stimmte der Kampf, gelang das 1:1. Daran klammert sich Krammer: „Wir haben ja ein Lösungsmodell.“
Das hieß gegen Altach lange Bälle, mit zwei bis drei Stürmern und der Brechstange. „Unser Plan B“, so Schaub. „Dabei wollen wir eher schön, nicht so wie der Rest der Liga spielen.“Klappt nicht.
Bis Sonntag hat Trainer Büskens jetzt Zeit, sich für die Austria etwas einfallen zu lassen. Krammer freut sich dennoch auf das Derby. Aber wenn das auch schiefgeht, dann gute Nacht . . .
Wir haben uns da selbst reingeritten. Wir können kämpfen, aber spielerisch fehlen uns die Mittel.
Rapids Kapitän Stefan SCHWAB