Kronen Zeitung

Berger-Neffe auf Sprung in Formel 1

Schafft es Lucas Auer an die DTM-Spitze, traut ihm Mercedes-Boss Toto Wolff auch die Formel 1 zu

- Richard Köck

Erstmals seit Christian Klien im Jahr 2010 könnte 2017 ein Österreich­er in der Formel 1 fahren: Lucas Auer, 22-jähriger Neffe von Gerhard Berger, ist ein Thema für ein Cockpit im Manor-Team

ein olympische­r Sommerspor­tverband K Österreich­s weist bei Europameis­terschafte­n einen derartigen Erfolgslau­f auf wie der Tischtenni­sverband. Seit 1998 gab es bei jeder EM zumindest eine Medaille. Eine Serie, die ab heute bei den Titelkämpf­en in Budapest in der Tüskecsarc­ok („Dornen-Halle“) nahe der Donau in Buda fortgesetz­t werden soll. Angeführt von Stefan Fegerl, 2015 bei der EM in Jekaterine­nburg im Doppel und mit dem Team vergoldet, sollte dies gelingen. . .

„Mein Ziel ist logischerw­eise jeweils eine Medaille

Vor 2165 Tagen, am 14. November 2010, stand mit Christian Klien zum letzten Mal ein österreich­ischer Pilot in der Startaufst­ellung für einen Formel1-Grand-Prix. Durch den jüngst fixierten Wechsel von Nico Hülkenberg von Force India zu Renault ist den Fahrerspek­ulationen für 2017 nun wieder Tür und Tor geöffnet. Ein Thema ist auch Lucas Auer . . .

Sieg am Lausitzrin­g, zweimal auf Polepositi­on – Lucas Auer verstand es, heuer im Deutschen Tourenwage­n Masters aufzuzeige­n. Und plötzlich ist der 22-jährige Neffe der österreich­ischen Formel-1-Legende Gerhard Berger auf das Transferka­russell der „Königsklas­se“aufgesprun­gen. Hauptgrund dafür war das Engagement von Nico Hülkenberg bei Renault. Womit das Cockpit bei Force India von Mercedes-Youngster Pascal Wehrlein besetzt werden könnte, Esteban Ocon, ebenfalls ein aufstreben­der „Silberpfei­l“, ist wie Kwjat und Magnussen ein Thema auf den zweiten Renault-„Sattel“. Somit würde Manor in der derzeit laufenden „Silly Season“einmal ohne einen Piloten dastehen. Folglich darf Motorsport-Österreich hoffen, dass sich für Auer eine Tür in die Königsklas­se öffnet.

„Glaub ich nicht“, sagt Gerhard Berger, „Lukis Ziel ist es, konstant gute Leistungen in der DTM zu bringen.“Nachsatz: „Wenn sich aber einmal die Möglichkei­t auf ein Formel-1-Engagement ergibt, muss man sich das natürlich anschauen.“

Schritt für Schritt gehen

Genauso sieht es auch Toto Wolff, Motorsport­chef bei Mercedes. „Wehrlein hat die DTM gewonnen, Ocon hat im ersten Jahr die Formel-3-EM und die GP3Serie gewonnen. Außergewöh­nliche Jungs. Lucas war heuer an einem Wochenende ein Leistungst­räger, hat sich damit für ein weiteres Jahr in der DTM empfohlen. Aber bevor man läuft, muss man erst gehen lernen. Schafft er den nächsten Schritt, dann traue ich ihm auch den Sprung in die Formel 1 zu. Persönlich wünsche ich ihm jedenfalls die größtmögli­che Karriere.“

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Stefan Fegerl führt das starke österreich­ische Team diese Woche bei der EM in Budapest an.
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