Die Zukunft des Irak
Monatelang wurde sie vorbereitet, jetzt hat sie begonnen – die Schlacht um Mossul, die Schlacht um die letzte große Bastion des Islamischen Staates (IS) im Irak. Es wird eine blutige, grauenvolle Schlacht, denn der IS steht mit dem Rücken zur Wand.
Verlieren die Dschihadisten Mossul, dann sind sie im Irak so gut wie besiegt. Und sie wissen, dass die irakische Armee nicht darauf aus ist, Gefangene zu machen. Der IS soll im wahrsten Sinne des Wortes ausgelöscht werden.
„Wir brennen auf diesen Kampf“, sagt ein Kommandant der kurdischen Peschmerga-Einheiten, die, wie auch diverse andere Milizen, sich an der Offensive beteiligen. Und er ist sich des bevorstehenden Sieges gewiss: „Wir waren stark, als der IS stark war“, sagt er. „Jetzt ist der IS schwach – und wir sind noch viel stärker.“
Die Frage ist also weniger, ob es gelingen wird, die Terroristen aus Mossul zu vertreiben, die Frage ist vielmehr, wie das geschieht und vor allem, was dann passiert.
Denn Mossul ist das größte Zentrum der Sunniten im Irak. Und seit dem Sturz von Saddam Hussein werden die Sunniten von der schiitischen Bevölkerungsmehrheit massiv unterdrückt. Es gab zahlreiche Massaker.
Das darf sich in Mossul keinesfalls wiederholen. Und die Schlacht um Mossul ist damit auch eine Schlacht um die Zukunft des Irak.
Denn das Land zwischen Euphrat und Tigris hat nur dann eine Chance auf Frieden, wenn Schiiten und Sunniten zusammenfinden und ihr potenziell reiches Land gemeinsam wieder aufbauen.