Inflation steigt nun deutlicher, nächstes Jahr drohen uns 2%
Wi e n . – Noch immer ist die Inflation bei uns tiefer als im langjährigen Vergleich (s. Grafik). Doch die Trendwende ist in Gang. Nach 0,6% im August kletterte die Teuerung im September auf 0,9%, der Effekt billiger Treibstoffe lässt nämlich nach. Nächstes Jahr sind laut Experten schon 2% möglich. Das trifft die Sparer hart.
Schon jetzt verlieren Sparguthaben ja real, nach Abzug von Inflation und KESt, an Kaufkraft. Je höher die Inflation, desto größer der Verlust, weil die Sparzinsen nächstes Jahr wohl nicht steigen werden.
Laut Peter Brzezinschek, Chefanalyst der RZB, könnte die Teuerung 2017 im Monatsschnitt Richtung 2% wachsen, „insbesondere wenn der Euro nicht stärker wird. Dazu kommen noch hausgemachte Preisentwicklungen, die stärker sind als sonst in Europa.“Gemeint sind da öffentliche Gebühren und Abgaben, auch die seit diesem Mai teilweise erhöhte Mehrwertsteuer (z. B. auf Hotelzimmer, Blumen) schlägt dann voll durch.
Bereits jetzt wirkt sich aus, dass der dämpfende Effekt fallender Treibstoffpreise spürbar nachlässt. Nach 8,5% im August wurden sie im Vormonat nur mehr um 3,5% billiger, und dieser Einfluss wird monatlich schwächer werden. „Preistreiber“waren wie üblich die Wohnkosten (Mieten +3,3%, Betriebskosten bis +2,2%) sowie Dienstleistungen (z. B. Restaurants, Hotels). Lebensmittel verteuerten sich im Schnitt hingegen nur um 0,5 Prozent.
Insgesamt hat Österreich die dritthöchste Inflation in der EU, der Schnitt liegt dort bei 0,1%.Christian