„Keiner steckt das so einfach weg“
Frau Mag. Schneider, Sie leiten das ressortinterne Betreuungsprojekt beim Psychologischen Dienst im Innenministerium. Wie oft nehmen Polizisten das „Peer Support“-Angebot an?
2015 wurden in 362 Fällen Unterstützungen angeboten und 689 Kollegen in Form von Einzelund Gruppengesprächen sowie weiteren Interventionen unterstützt. Ein Anstieg gegenüber 2014 ist in „Großereignissen“wie der Amokfahrt in Graz oder der Flüchtlingsthematik begründet. Heuer wurden in 281 Fällen Unterstützungen angeboten und 344 Kollegen in Form von Einzelund Gruppengesprächen sowie weiteren Interventionen betreut.
Belastet es einen Beamten , wenn er in letzter Konsequenz einen Kriminellen getötet hat?
Ich habe noch keinen erlebt, der dies mit einem Klacks wegsteckt.
Wie beurteilen Sie den aktuellen Film, bei dem entschieden werden kann, ob 164 Menschen getötet werden sollen, um 70.000 möglicherweise zu retten?
Das ist eine schwierige Frage, die man erst in der Situation beantworten kann. Die Entscheidung des Einzelnen hängt sicher auch davon ab, ob sich Angehörige im Flieger befinden. Ich kenne keine vergleichbaren Szenen in der Realität. Es ist natürlich interessant, das nach dem Film zu analysieren.