„Lieber fluchen statt schießen“
Junger Erwachsener zielte mit Gasdruck-Pistole auf Linienbus, der davonfuhr:
Mit Kumpeln wollte er mit dem Linienbus von der Wiener Peripherie Richtung Zentrum. Der Bus fuhr ohne die Burschen ab. Was aus einem ein gefährliches Zornbinkerl machte. Er feuerte Schüsse aus einer Gasdruck-Pistole ab. Zwei durchschlugen die Heckscheibe. Vor Gericht saß nun ein geläuterter junger Mann . . .
Die Staatsanwältin redet sich in Rage. 14 Personen inklusive Busfahrer seien „schwerst“gefährdet gewesen. Die Verteidigerin bleibt einsilbig: „Er ist geständig.“Richterin Daniela Zwangsleitner will es aber schon genauer wissen, wie das war an diesem 6. Jänner bei der Station des 60A. „Der Lenker hat uns gesehen“, sagt der 19-Jährige, „und ist trotzdem losgefahren.“Einen Zorn habe er gekriegt und „blindlings auf das Heck“geschossen. Mit einer Waffe, die er auf willhaben gekauft hat. Für Schießübungen auf der grünen Wiese.
Die Waffe hatte er im Hosenbund stecken. „Is scho toll, so durch Wien zu gehen, gell?“, kann sich Frau Rat nicht verkneifen. „Fluchen und halt warten hätte nicht gereicht?“
Tut es heute, versichert der junge Mann glaubhaft. Ein Antigewalt-Training absolviert er, die 150 Euro Ratenzahlung pro Monat für die Busscheibe tun dem KfzLehrling mit 1000 Euro Monatslohn schon weh . . .
Waffenexperte Ingo Wieser schildert dann, dass eine Projektilgeschwindigkeit von 99 - 130 m/sec „hautperforierend“bis, diese Waffe hätte 106 m/sec ergeben. Und natürlich habe die Scheibe die Geschwindigkeit gebremst. Für den Schöffensenat steht fest: Keine 14 Personen seien gefährdet gewesen, sondern nur maximal 4 in der letzten Busreihe.
Urteil: 6 Monate bedingt, nicht rechtskräftig.