Kronen Zeitung

17-Jähriger und seine Mutter töteten Schafe direkt auf Weide

Stmk.: Prozess um illegale Schächtung brachte milde Urteile

- Christoph Hartner

Wegen illegaler Schächtung­en standen ein 17-jähriger Steirer und seine Mutter vor Gericht. Eine solche unsachgemä­ße rituelle Tötung gilt als Tierquäler­ei und ist seit 2016 mit bis zu zwei Jahren Haft strafbar. Das Urteil gegen sie könnte richtungsw­eisend sein, denn die Zahl illegaler Schächtung­en steigt.

sind legal, wenn sie auf einem zertifizie­rten Schlachtho­f durchgefüh­rt werden, ein Tierarzt vor Ort ist und das Tier direkt nach dem Schnitt betäubt wird. Wer dagegen verstößt, muss mit harten Strafen rechnen, der Tierquäler­ei-Paragraf wurde jüngst verschärft.

Und genau diesen Verstoß haben ein 17-jähriger Grazer und seine Mutter (46) mit türkischer Abstammung im April begangen: Von einem Landwirt in der Oststeierm­ark haben sie drei Schafe gekauft und noch vor Ort geschächte­t. Die Mutter hielt die Tiere fest, der Sohn schnitt ihnen die Kehle durch und ließ sie auf der Weide ausbluten.

Der Bursch bekannte sich schuldig: „Ich habe den Schafen Augen und Ohren zugehalten, hab einen Spruch aus dem Koran aufgesagt und ihnen dann die Kehlen durchgesch­nitten.“– Richterin: „Wo haSchächtu­ngen ben Sie das Schächten gelernt?“– „Ich habe einmal in der Türkei zugeschaut.“Die Mutter habe sich die Augen zugehalten: „Ich habe Angst vor Blut.“– Richterin: „Das Schaf wahrschein­lich auch.“Nach den Aussagen stürzte die Frau aus dem Saal, sie übergab sich.

Urteile: Diversion für die Mutter (150 Stunden Sozialarbe­it), 1 Monat bedingt für den jugendlich­en Sohn.

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Drei Schafe wurden direkt auf der Weide geschächte­t.

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