Rote Rückgratlosigkeit
Mit seinem „Kommerz-Kotau“ist Kanzler Kern unverhofft, aber wie immer halt doch oft, zur Paradefigur der sozialdemokratischen (Vertrauens-)Krise
in Österreich und Europa geworden, die man pointiert und doch real so charakterisieren kann: Einerseits am Schoße multinationaler Konzerne sitzen, andererseits linkspopulistische Lamenti unter die Leute bringen. Rückgrat sieht anders aus!
Diese Orientierungslosigkeit paart sich hier mit einer offenen Distanzierung und Desavouierung der Basis und der Gewerkschaft als gewichtige Faktoren innerhalb dieser Par-
tei, eine Vorgangsweise, die, siehe Gusenbauer, noch keinem SPÖ-Kanzler geholfen hat . . .
Der als neuer Heilsbringer verklärte Ex-Bahnchef muss aufpassen, dass er nicht bald selbst von seinen eigenen Genossen als Faymann-Klon verlacht wird. Obwohl vielen Österreichern selbiges längst vergangen ist angesichts der Tatsache, dass wir wieder einmal auf andere angewiesen sind, um dieses mit unab- schätzbaren Risiken behaftete Projekt noch abwenden zu können. Jedenfalls werden die kommenden Tage und Wochen für viele Klein- und Mittelbetriebe zu einer bangen Zeit dank des zwiespältigen Zickzack-Kurses, mit dem uns ein „netter“Nadelstreifträger in eine ungewisse Zukunft steuert, auf dass es schlussendlich aufgrund aller möglichen EU-Tricks wahrscheinlich lauten wird: Richtung Nirwana, Meter um Meter, fährt unser Zug nun ab, dank CETA!(?)