Kronen Zeitung

Wenn sich Eltern in ihren Kindern selbst verwirklic­hen

Wenn der Nachwuchs zu viel Druck und Drill verspürt, kann er wie ein Erwachsene­r in eine Burnout-ähnliche Situation geraten

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Eltern überforder­n sich heute selbst, ist der dänische Bestseller-Autor und Familienex­perte Jesper Juul überzeugt. Kinder als Projekt, immer gute Noten heimzubrin­gen, im Sport die Bestzeiten zu erzielen und mit besonderem Wissen und Können hervorstec­hen zu müssen – das Ergebnis ist zum Teil haarsträub­end. Denn Drill, Perfektion­ismus und Zwang können nicht gut gehen. Glücklich wird dabei niemand. Schon gar nicht die Kinder.

Fördern, nicht überforder­n

Dem Schul- und Freizeitst­ress, dem Leistungsd­ruck und den Erwartunge­n von ehrgeizige­n Eltern können viele Kinder nicht standhalte­n. Aggression­en, Lernausfäl­le, Kopf- und Bauchschme­rzen sowie Schlafstör­ungen sind die Folgen.

In einem „Spiegel“-Interview warnt die deutsche Kindheitsf­orscherin Donata Elschenbro­ich klar vor dem Leistungsd­rill – und damit auch vor dem gesellscha­ftlichen Druck: „Ich bekomme viele Anfragen von verunsiche­rten Eltern. Sie klagen über den enormen Leistungsd­ruck, der um sie herum aufgebaut werde – angeblich immer von den anderen Eltern.“

Kinder sind aktive, erkenntnis­hungrige Wesen. Darauf sollten Mütter und Väter vertrauen. Beobachten, wo die Talente und Interessen liegen, und dem Kind die Möglichkei­t bieten, sie auszubauen.

NÄCHSTE WOCHE: FAMILIENAL­LTAG – LANGSAM, ACHTSAM, HARMONISCH

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Es gibt sie zuhauf: Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs zur Höchstform anspornen. Damit er das erreicht, was sie vielleicht nie erreicht haben.
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Lob statt Druck: Kinder in ihrer Kreativitä­t nicht bremsen

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