„Nicht einmal Bob Beamons Rekord hielt ewig!“
Warum Legende Marc Girardelli davon ausgeht, dass er seine Kristall-Bestmarke in der am Sonntag in Sölden beginnenden Saison endgültig an Hirscher verliert . . .
Das Südtiroler Schnalstal gestern Mittag: Der Himmel ist grau und wolkendurchzogen. Dennoch spult ein Mann Lauf um Lauf ab: Marcel Hirscher. Er kam am Samstagnachmittag aus Sölden hierher: Dort konnte er noch kurz auf jenem Hang trainieren, auf dem am Sonntag die neue Saison eröffnet wird. In der der 27Jährige aus Annaberg einmal mehr die Ski-Geschichte neu schreiben könnte.
Vor genau 50 Jahren be- gann die allererste Weltcupsaison. Seither konnte kein Läufer die große Kristallkugel sechsmal ge- winnen. Nur dem für Luxemburg startenden Vorarlberger Marc Girardelli gelang das fünfmal. Und eben Hirscher. „Aber jeder Rekord ist gemacht, um einmal gebrochen zu werden. Und nicht einmal der von Bob Beamon hielt ewig. Ich kann schon glücklich sein, dass meiner länger besteht als dieser“, schmunzelt Girardelli. Bei Olympia 1968 in Mexico City war der US-Amerikaner im Weitsprung mit 8,90 Metern ins „21. Jahrhundert geflogen“, wie man es formuliert. Erst 1991, also 23 Jahre später, sollte die Fabel-Bestmarke von Mike Powells 8,95 Metern übertroffen werden. irardelli steht mit seinen fünf Kugeln mindestens 24 Jahre in den Bestenlisten. Vom Gewinn der letzten großen 1993 bis 2017. Aber dann, davon geht zumindest er selbst aus, dürfte er den Rekord verloren haben. „Es gibt neue, gefährliche Rivalen. Alexis Pinturault hat am Ende der letzten Saison gezeigt, wie stark er sein kann, dazu noch die Norweger Henrik Kristoffersen oder Aleksander Aamodt Kilde – es wird deshalb sicher nicht leichter für Marcel, aber die besten Karten hat immer noch er in der Hand!“
Alle Rekorde sind gemacht, um irgendwann gebrochen zu werden – auch meiner . . .
Ski-Legende Marc Girardelli Die Kluft zu den schärfsten Rivalen ist kleiner – aber die besten Karten hat immer noch Marcel.
Rekord-Weltcupsieger Marc Girardelli