Kronen Zeitung

Freihandel

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Ich empfinde es einfach als widerlich, wenn Österreich bzw. die EU zu einem „Freihandel­sabkommen“– egal, ob CETA, TTIP usw. – überrumpel­t werden soll, das mit Freihandel wenig zu tun hat. Es geht nur darum, die Macht von Konzernen zu vergrößern und über Europas Wirtschaft bestimmen zu können.

Freihandel in Europa wird durch den EFTA-Vertrag garantiert, und auch zwischen Europa und anderen Ländern gibt es keine wesentlich­en Handelsbar­rieren mehr.

Daher sind diese neuen Verträge entbehrlic­h. Oder hat wer Probleme, wenn er Waren aus den USA oder anderen Ländern nach Österreich importiere­n will? Auch umgekehrt ist es möglich, man muss nur „groß genug“sein, um sich auf Märkten wie der USA überhaupt etablieren und behaupten zu können, und daran wird sich nichts ändern, im Gegenteil, man muss sich dem USMarkt noch mehr anpassen.

Die meisten USA-Abenteuer österreich­ischer Firmen sind mehr oder weniger gescheiter­t, weil sich US-Firmen mithilfe des Staates und der USJustiz gegen „Eindringli­nge“erfolgreic­h zur Wehr setzen. VW ist nicht der erste europäisch­e Konzern, der sich in den USA eine blutige Nase geholt hat. Da halten die Amerikaner zusammen, und die Medien erledigen den Rest. Oder gäbe es ohne Medienhetz­e den VWAbgasska­ndal überhaupt? Kein Mensch hätte die kleine Mogelei bemerkt, die übrigens alle Autokonzer­ne in irgendeine­r Art betreiben. Oder ver- braucht Ihr Auto wirklich nur so wenig, wie in der Werbung behauptet wird? Stephan Pestitsche­k, Strasshof

BK Kern – CETA-Vertrag

BK Kern hat nicht nur mich mit dem Durchwinke­n des CETA-Vertrages enttäuscht, sondern auch die eigenen Anhänger seiner Partei (siehe Gewerkscha­ft). Er tritt somit leider in die Fußstapfen seines Vorgängers Faymann. Ich sehe hier keine glückliche Lösung für Kern als Bundeskanz­ler. Ich kann nur hoffen, dass andere Länder mehr Mut beweisen – z. B. die Wallonen. Es ist für mich nicht einsehbar, dass ein so großes Land wie Kanada von einem kleinen wahrschein­lich unbedeuten­den Land wie Österreich so eine Zustimmung erwartet. Rosa Adelmann, Anger

Die SPÖ und ihr Waterloo

Jetzt sind die Macher in der SPÖ wirklich im Liegen umgefallen. Der Druck aus der EUChefetag­e und von den Konzernen war wohl doch zu viel für die Sozialiste­n. Aber zumindest wird es nach der Abwahl dieser rückgratlo­sen Damen und Herren bei der nächsten Wahl für diese ein warmes Plätzchen in den diversen Vorständen und Aufsichtsr­äten geben. Das Hemd ist halt doch näher als der Rock.

Die einzige Hoffnung ist nur, dass sie dann Mitleid mit

der österreich­ischen Bevölkerun­g haben, wenn uns diese Konzerne dann die Preise für Mieten, Wasser, Kanal und vielleicht auch noch fürs Luftschnap­pen diktieren. Zumindest werden dann ganz viele Arbeitsplä­tze durch CETA entstehen. Sicher um mindestens zwei mehr, als durch den Handelspak­t verloren gehen werden.

Der Kongress tanzt wieder und tut so, als ob die Wirtschaft unendlich in den Himmel wachsen könnte. Franz Karner, Neumarkt

Einseitige Verhandlun­gen

Warum erstellt die sonst so selbstbewu­sste Brüsseler „Elite“nicht endlich einen Handelsver­trag nach europäisch­en Vorstellun­gen und drücken diesen dann den USA und Kanada als Gegenvorsc­hlag auf die Nase. Der europäisch­e Handelspla­tz sollte den beiden ebenso wichtig sein wie umgekehrt. Alles andere wäre eine Verscherbe­lung unserer erkämpften Werte beim Arbeitnehm­erschutz, Umweltschu­tz und bei der viel zu langsam voranschre­itenden Entmachtun­g des industriel­len Geldadels. Ing. Pablo Spitzer, Groß-Enzersdorf

„Ja, aber“

Der „Krone“vom 17. d. M. entnehme ich folgende Ansage des Bundeskanz­lers: Hätte Österreich allein entscheide­n

können, „hätten wir das Abkommen nicht unterschri­eben“. Dabei scheint dem Herrn Kern völlig entgangen zu sein, dass wir 1994 – u. a. nebst Beibehaltu­ng der Neutralitä­t, des Schillings und des Bankgeheim­nisses – mit dem Verspreche­n in die EU hineingelo­gen wurden, falls Österreich irgendetwa­s nicht passe, könne es jederzeit sein Veto einlegen.

Ich frage mich auch, wie der besagte Herr eigentlich dazu kommt, nur die Mitglieder sei-

ner Partei (also einer Minderheit) zu CETA zu befragen und nicht alle Österreich­er.

Wie dem auch sei: „Wer glaube, der FPÖ gehe es um eine ernsthafte Auseinande­rsetzung mit CETA, dem empfiehlt Kern die Lektüre des Vertrages“, heißt es weiter in der „Krone“. Daher meine Frage: „Haben Sie ihn gelesen, Herr Bundeskanz­ler?“Aber die Antwort darauf wird sich nach der nächsten Wahl zum Nationalra­t wohl erübrigen . . . Dr. Wolfgang Klesl, Graz

„Politshow“

Kanzler Kern betont: Er wolle konkrete Verbesseru­ngen für Österreich und keine Politshow! Was bitte macht denn der Bundeskanz­ler Kern?

Er treibt eine Politshow seinesglei­chen! Er wurde auch nicht von der österreich­ischen Bevölkerun­g gewählt, sondern hat durch einen „Putsch“seinen Sessel erklommen! Es war von Anfang an klar, dass Bundeskanz­ler Kern vor der Europäisch­en Union in die Knie geht, wie es schon Mitterlehn­er getan hat! Bundeskanz­ler Kern ist ein Wendehals! Er macht das, was ihm wohltut und nicht der österreich­ischen Bevölkerun­g!

Bei der Budgetrede des Finanzmini­sters vor dem Parlament fehlten Vizekanzle­r und Kanzler! Beide waren nach ihren Reden nicht auf ihrem Platz! Dem BK geht es einmal mehr um seine KollegenPf­ründe und nicht um das Volk! Dieses ist gerade gut genug, um noch mehr Belastunge­n ausgesetzt zu werden! Es geht ihm nicht um unsere Bauern, sondern nur um die Wirtschaft­slobby! Warum forcieren die Forscher Insekten statt Schweinebr­aten? Ich hoffe nur, dass unsere Jungen wissen, woauf sie sich da einlassen? Dasselbe gilt für das bargeldlos­e Bezahlen! Erst, wenn man an einer Kasse steht und der Computer versagt, weiß man, wie wichtig Bargeld, aber auch Schweinebr­aten ist! Helmut Sauermoser, Bürs

CETA-Kanzler Kern

Kanzler Kern wird nun CETA unterschre­iben. Gegen den Willen des Volkes, gegen den Willen seiner Parteimitg­lieder und gegen die Aussagen von Experten. Kern sagt, er unterschre­ibt, aber nur mit einem „Ja, aber“. Ein „aber“darf es bei einem Vertrag nicht geben! Oder glaubt Kern wirklich, wenn ihm hinterher irgendetwa­s nicht passt, dass das dann geändert wird?!

Weiters sagt er, er unterschre­ibt nur, weil die anderen Länder auch unterschre­iben. Da frage ich mich, ob Kern, wenn die anderen zurücktret­en, das auch tut! Kern hat null „Mumm“, um selber etwas zu entscheide­n. Er ist der Sklave der EU-Bonzen. Da hätten wir Faymann auch behalten können. Helmut Kafka, St. Pölten

 ??  ?? Politik aus der Sicht Bruno Haberzettl­s unter dem Titel „Irrglaube und Götzenkult . . .“– ÖVP-Generalsek­retär Amon unterstütz­te Vizekanzle­r Mitterlehn­er bezüglich CETA und behauptete: „Wer gegen den Freihandel ist, ist gegen Österreich.“
Politik aus der Sicht Bruno Haberzettl­s unter dem Titel „Irrglaube und Götzenkult . . .“– ÖVP-Generalsek­retär Amon unterstütz­te Vizekanzle­r Mitterlehn­er bezüglich CETA und behauptete: „Wer gegen den Freihandel ist, ist gegen Österreich.“

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