Guardiolas Angst vor der eigenen Maschine
Der Gang zurück wird nicht nur sehr emotional, sondern auch hart. Das weiß Josep Guardiola aus eigener Erfahrung. „Ganz werde ich euch nie verlassen“, hatte der Trainer zu den Fans von Barcelona gemeint, als er 2102 nach vier Jahren, in denen er alles gewann, den Klub verließ.
Kontakt zu den Schützlingen von damals hat er immer noch. Besonders zu Andrés Iniesta, mit dem ihn eine enge Beziehung verbindet. „Er hat mir am Anfang, als ich bei Barças Fans noch nicht beliebt war, sehr geholfen“, erinnert sich Guardiola. „Die Leute glauben immer, dass der Trainer die Stimmung der Spieler hebt.“Doch hier war es umgekehrt.
Guardiola weiß aber auch, welch schwieriges Match ihm bevorsteht. Schon bei seiner ersten Rückkehr mit Bayern kam er im Semifinale der Champions League 2015 im Nou Camp mit 0:3 unter die Räder. „Barcelona ist eine einzige Maschine“, weiß der 45-Jährige. „Sie dominieren den Fußball seit über einem Jahrzehnt, sind gegen uns Favorit.“ Auch
dank Guardiola, der diese Maschine um Iniesta und Lionel Messi mitentwickelte. Noch heute werden mit Messi, Iniesta, Piqué, Mascherano und Busquets voraussichtlich fünf Akteure auflaufen, die schon unter ihm bei den Katalanen spielten.
Das Spielsystem Barcelonas hat sich seither verändert. Statt des genialen Mittelfelds besticht vor allem der Dreizack mit Messi, Neymar und Luis Suárez. Auch in dieser Saison hat der tödlichste Sturm der Welt schon 23 Tore erzielt. Heute muss Guardiola einen Weg finden, die Maschine lahmzulegen.