Zustimmung der Größten
Die Karriere des David Alaba verlief lange so, wie sich das Abertausende Nachwuchsfußballer auf der Welt wünschen würden. Mit 15 auf der Ersatzbank von Austria Wien, mit 16 von Bayern München verpflichtet, mit 17 in den Profikader des 26-fachen deutschen Meisters berufen und nach einer kurzen Zwischenstation bei Hoffenheim dort auch Stammspieler, genau wie im österreichischen Team. Märchenhaft.
Doch jetzt hat der Ausnahmespieler, der jahrelang als Synonym für Höhenflug galt, ein Tal zu durchschreiten, wie er es bisher nicht kannte.
Zuerst die Diskussionen um seine Position und seine Leistungen im Nationalteam.
Dann die – zweifelsohne von manchen aufgebauschte – Affäre um ein Bild aus dem abendlichen Belgrad unmittelbar nach der 2:3-Niederlage gegen Serbien.
Und zuletzt die harsche Kritik nach dem mageren 2:2 der Bayern bei Frankfurt mit wenig schmeichelhaften Kommentaren, allen voran das „Schlaffi Alaba“im deutschen Massenblatt „Bild“.
Das wirkt niederschmetternd. Aber David könnte sich diesbezüglich bei den Größten in Österreichs Sportgeschichte erkundigen. Auch sie hatten schwere Rückschläge zu verkraften. Formkrisen, Verletzungen und Kritik – die übrigens meist nur strahlenden Stars und nicht grauen Mitläufern widerfährt – zu überstehen. Egal, ob sie Annemarie Moser-Pröll, Niki Lauda, Thomas Muster oder Hermann Maier heißen.
Sie alle würden Alaba bestätigen, dass der Lernprozess in den Stunden der Niederlagen meist weit intensiver ist als in jenen des Triumphes. Und sie würden ihm auf die Schulter klopfen, weil er völlig richtig reagierte, indem er sinngemäß meinte: Das macht mich nur größer!