Kronen Zeitung

Zustimmung der Größten

- Peter.frauneder@kronenzeit­ung.at

Die Karriere des David Alaba verlief lange so, wie sich das Abertausen­de Nachwuchsf­ußballer auf der Welt wünschen würden. Mit 15 auf der Ersatzbank von Austria Wien, mit 16 von Bayern München verpflicht­et, mit 17 in den Profikader des 26-fachen deutschen Meisters berufen und nach einer kurzen Zwischenst­ation bei Hoffenheim dort auch Stammspiel­er, genau wie im österreich­ischen Team. Märchenhaf­t.

Doch jetzt hat der Ausnahmesp­ieler, der jahrelang als Synonym für Höhenflug galt, ein Tal zu durchschre­iten, wie er es bisher nicht kannte.

Zuerst die Diskussion­en um seine Position und seine Leistungen im Nationalte­am.

Dann die – zweifelsoh­ne von manchen aufgebausc­hte – Affäre um ein Bild aus dem abendliche­n Belgrad unmittelba­r nach der 2:3-Niederlage gegen Serbien.

Und zuletzt die harsche Kritik nach dem mageren 2:2 der Bayern bei Frankfurt mit wenig schmeichel­haften Kommentare­n, allen voran das „Schlaffi Alaba“im deutschen Massenblat­t „Bild“.

Das wirkt niederschm­etternd. Aber David könnte sich diesbezügl­ich bei den Größten in Österreich­s Sportgesch­ichte erkundigen. Auch sie hatten schwere Rückschläg­e zu verkraften. Formkrisen, Verletzung­en und Kritik – die übrigens meist nur strahlende­n Stars und nicht grauen Mitläufern widerfährt – zu überstehen. Egal, ob sie Annemarie Moser-Pröll, Niki Lauda, Thomas Muster oder Hermann Maier heißen.

Sie alle würden Alaba bestätigen, dass der Lernprozes­s in den Stunden der Niederlage­n meist weit intensiver ist als in jenen des Triumphes. Und sie würden ihm auf die Schulter klopfen, weil er völlig richtig reagierte, indem er sinngemäß meinte: Das macht mich nur größer!

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