Spart Wien jetzt Bericht auch Bezirke ein?
Neue Strukturreform soll 100 Millionen Euro bringen Änderungen auch beim heiklen Thema Personal Krankenanstaltenverbund erwartet Neuorganisation
Wien braucht Geld, viel Geld – deshalb muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Wie das aussehen könnte, präsentierten am Dienstag Bürgermeister Michael Häupl und Maria Vassilakou. Arbeitsgruppen sollen nun klären, ob sogar Bezirke zusammengelegt werden. Und beim Krankenanstaltenverbund tut sich viel . . .
100 Millionen Euro sollen die ersten Maßnahmen des Prozesses WiStA (Wiener Strukturreform- und Ausgaben-Lenkungsausschuss) bringen. 23 Millionen Euro durch Entbürokratisierung und 77,2 Millionen Euro durch Aufgabenoptimierung. Ein weiterer Brocken ist das Personalwesen, über das aber erst sozialpartnerschaftliche Gespräche geführt werden müssen. Denkbar wäre hier, wie man hört, das Aussetzen von automatisierten Erhöhungen.
Weiterer Punkt: Die teuren Parallelfördertsysteme der Wohnbeihilfen (Ressort von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Sozialstadträtin Sonja Wehsely) sollen zusammengelegt werden.
Was auch diskutiert wird: Benötigt Wien wirklich 23
Bezirke, so viele Bezirksvorsteher, noch mehr Stellvertreter und Bezirksämter? „Man muss die Struktur diskutieren, und zwar mit der Bevölkerung. Man muss ja nicht gleich mit der Zusammenlegung von Ottakring und Hernals beginnen, das würde auch einen Bürgerkrieg auslösen“, so Häupl mit einem Augenzwinkern. „Hinterfragt werden soll alles. Ohne Scheuklappen denken!“, erklärt Finanzstadträtin Renate Brauner.
Ein ganz großes Thema wird der Krankenstaltenverbund werden. In den offiziellen Unterlagen ist von einer Zusammenlegung der Telefonzentralen die Rede. Das ist freilich nicht alles. Zu hören ist, dass eine komplette Neuorganisierung der Strukturen im Raum steht, eine Art Loslösung aus der Magistratsstruktur.
Häupl weiter: „Auch die Primärversorgungszentren sind ein wichtiges Thema. Das gemeinschaftliche Angebot würde sehr wesentlich dazu beitragen, dass Ambulanzen entlastet werden.“