Kronen Zeitung

,,Geisterwag­gons‘‘ rammten Lokalzug

Nach 10 Kilometern herrenlose­r Fahrt:

- VON OLIVER PAPACEK UND FRANZ CREPAZ

Schweres Zugunglück im Bahnhof Wieselburg (Bez. Scheibbs) Mittwochmi­ttag! Ein Verband herrenlose­r Güterwaggo­ns krachte in eine mit 22 Personen besetzte Regionalba­hn – zwölf Verletzte! Die Unfallursa­che ist zunächst unklar. Rätselhaft: Die „Geisterwag­gons“waren zuvor mehr als zehn Kilometer unterwegs …

Die Unfalltrag­ödie nahm im Bahnhof Randegg ihren Lauf: Aus noch ungeklärte­r Ursache lösten sich fünf Waggons eines Güterzuges und rollten herrenlos in Richtung Wieselburg. Im Bahnhof der Messestadt prallte der Verband schließlic­h auf einen Zug der Erlauftalb­ahn. In der Garnitur befanden sich zu dem Zeitpunkt 21 Fahrgäste und der Lokführer. Durch die Wucht des Aufpralls wurden zwölf Personen verletzt, vier davon schwer. Das Rote Kreuz rückte mit 30 Sanitätern und Notärzten an, zusätzlich wurde der RettungsHe­li aus Linz angeforder­t. Unter den Opfern befindet sich eine hochschwan­gere Frau in der 36. Woche, sie wurde mit einem Bauchtraum­a ins Spital gebracht. Wie es dem ungeborene­n Kind geht, war vorerst unklar.

Unklar ist auch, wie es zu dem Unfall überhaupt kommen konnte. Die ÖBB haben eine entspreche­nde Untersuchu­ng eingeleite­t, parallel dazu ermittelt die Polizei. Vieles deutet auf menschlich­es Versagen hin, denn: „Wie kann es sein, dass herrenlose Waggons so eine Strecke zurücklege­n und dann auf einen besetzten Personenzu­g prallen“, fragt sich ein Zeuge am Unfallort, „warum hat niemand die Insassen gewarnt?“

Es ist derzeit noch unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Die entspreche­nden Untersuchu­ngen laufen. ÖBB-Sprecher Michael Braun

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Fünf herrenlose Güterwaggo­ns krachten auf einen Zug der Erlauftalb­ahn. Warum die Insassen nicht gewarnt wurden, ist rätselhaft.
 ??  ?? Links: Das Innere des Personenzu­ges wurde völlig verwüstet. Oben: Die Einsatzkrä­fte bargen zwölf Verletzte. Vor drei Jahren ereignete sich ein ähnlicher Unfall, bei dem ein 55-jähriger Autofahrer ums Leben kam („Krone“-Schlagzeil­e o.).
Links: Das Innere des Personenzu­ges wurde völlig verwüstet. Oben: Die Einsatzkrä­fte bargen zwölf Verletzte. Vor drei Jahren ereignete sich ein ähnlicher Unfall, bei dem ein 55-jähriger Autofahrer ums Leben kam („Krone“-Schlagzeil­e o.).
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