Kronen Zeitung

Ukraine-Gipfel: Putin bei Merkel

Trotz Friedensfa­hrplan gibt es keinerlei Verbesseru­ng der Krise im Osten des Landes

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Berlin (c. h.). –Stillstand,Stillstand, der beinahe täglich weitere Menschenle­ben fordert – anders lässt sich die Situation im separatist­ischen Teil der Ostukraine nicht beschreibe­n. Ein Gipfel von Kreml-Chef Putin, Frankreich­s Staatschef Hollande und den ukrainisch­en Präsidente­n Poroschenk­o bei der deutschen Kanzlerin Merkel in Berlin soll eine neue Friedensin­itiative bringen.

Wunder dürfe man, so Kanzlerin Merkel allerdings schon im Vorfeld dieses Treffens, übrigens des ersten in diesem Format seit mehr als einem Jahr, keine erwarten. Zu verfahren ist die Situation, zu unterschie­dlich sind die Interessen.

Dabei wäre eigentlich alles längst ausgehande­lt. Denn die Konfliktpa­rteien haben sich unter massivem Druck von Deutschlan­d und Frankreich bereits im Februar 2015 im weißrussis­chen Minsk auf einen Friedensfa­hrplan geeinigt. DerAbzug der schweren Waffen, Kom- munalwahle­n und eine Verfassung­sreform durch die Rada, das ukrainisch­e Parlament in Kiew, die den Separatist­engebieten Donezk und Lugansk mehr Unabhängig­keit garantiere­n sollen – all das ist im Minsker Abkommen festgeschr­ieben. Und sollte laut Plan seit Ende 2015 auch umgesetzt sein.

Passiert ist seither aber wenig bis gar nichts. Nicht einmal der Abzug der schweren Waffen ist vollständi­g erfolgt. Termin für Kommunalwa­hlen gibt es bisher ebenfalls keinen, und von der Verfassung­sreform kann schon gar keine Rede sein. Und Russland hat die Kontrolle der Grenze noch nicht wieder an die Ukraine übergeben. Schuld daran, da sind Deutschlan­d und Frankreich sich einig, sind alle Konfliktpa­rteien.

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Kreml-Zar Wladimir Putin reiste zu Kanzlerin Merkel nach Berlin

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