Kronen Zeitung

Keine Hilfe nach Arbeitsunf­all!

Zivildiene­r (21) verletzte sich schwer – und verlor damit Krankenver­sicherung

- VON MARTINA PREWEIN

Die Geschichte ist kaum zu glauben – aber wahr: Dominik S. versah in einem Obdachlose­nheim Zivildiens­t und verletzte sich schwer. Statt eine Entschädig­ung zu bekommen, wurde dem 21jährigen Wiener danach die Krankenver­sicherung gekündigt. Und der Staat verweigert ihm nun sogar die Mindestsic­herung.

Der Arbeitsunf­all geschah am 18. August. „Ich hatte einen alten Spiegel zu entsorgen“, erinnert sich Dominik S. an seinen Schicksals­tag: „Als ich ihn hochhob und in eine Mülltonne werfen wollte, zerbrach er.“Ein Teil

Mein Klient wurde nach seinem Drama vom Staat völlig alleine gelassen.

Anwalt Nikolaus Rast

durchtrenn­te beinahe seinen rechten Arm, die Arterie und Nerven wurden zerschnitt­en. Eine Notoperati­on, neun Tage im Spital. Bis heute kann der Feinmechan­iker seine Finger kaum bewegen, umfangreic­he Reha-Maßnahmen stehen ihm bevor. Ob er jemals wieder seinen erlernten Beruf wird ausüben können, scheint fraglich. Zu diesen Sorgen hat der junge Mann nun aber auch mit finanziell­en Problemen zu kämpfen: Wie es das Gesetz vorsieht (s. Ausriss u.), wurde Dominik S. nach 18 Tagen Krankensta­nd aus dem Zivildiens­t entlassen. Seitdem ist er nicht mehr versichert. Und er bekommt kein Arbeitslos­engeld. „Ein unfassbare­s Unrecht“, so Dominik S.’ Anwalt Nikolaus Rast.

Ex-Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r hat sich nun des Falles angenommen.

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Dominik S. wurde bei dem Unfall beinahe der rechte Arm abgetrennt.
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