Prinzessin mit viel Biss
Was wird aus einerPrinzessin, wenn sie einen Ehering trägt und beim Alter vorne schon einen Dreier hat?
Nun . . . sie bleibt Prinzessin. Außer der Ehemann ist nicht nur ihr privater König.
So gesehen hat sich für Michaela Kirchgasser nicht viel geändert. Als Milka-Ikone der ersten Stunde gilt sie nach wie vor als die Schoko-Prinzessin des rotweißroten Teams.
Zugegeben: Beim Rundumblick bei der abendlichen Mannschaftsbesprechung registriert die 31Jährige schon einen gewissen (Alters-)Unterschied. Und die Rückmeldungen des Körpers der ältesten Fahrerin im ÖSV-Aufgebot für Sölden sind nicht immer angenehm. Ja, es zwickt da und dort. Vor zwei Monaten musste deswegen sogar Knie-Spezialist Christian Fink am linke Knie schnipseln.
Zwölf Riesentorlauf Trainingstage hat Kirchgasser seither. Das ist nicht allzu viel. „Skifahren funktioniert gut, die Rennlinie leider noch nicht“, gibt sie offen zu.
Den Auftakt in Sölden auslassen? Auf das Rennen pfeifen, bei dem Michaela in zehn Versuchen noch nie in den Top 10 gelandet ist? Den Fokus auf die Technik-Rennen im amerikanischen Killington Ende November legen?
Nix da. Auch ältere Prinzessinnen haben jugendlichen Biss. Viel, viel Biss sogar, wie die Salzburgerin zu verstehen gibt: „Klar, Sölden ist nicht mein Lieblingshang. Aber ich hab einfach gern Rennen in den Haxn. Außerdem: Einfach so aufgeben? Nein. Das wäre feig – und das bin nicht ich.“