Ein Kapitän aus Liga vier
Z wei große Kabinen für Mannschaft und Betreuerstab, mehr nicht. Die (Extra-)Wünsche von Sassuolo halten sich in Grenzen, sind auch für den SV Wienerberg zu erfüllen. So kommt der Serie-A-Klub heute, 10 Uhr, zum „Anheizen“auf den Platz nach Favoriten, lässt dafür 200 Euro springen. Und mit einem Fan-Ansturm muss der Stadtligist ja nicht rechnen. Obwohl die Italiener ein paar echte Typen dabei haben . . .
. . . sogar noch aus ihrer eigenen ViertligaZeit. Denn Francesco Magnanelli kam 2005, nach bereits drei gescheiterten Stationen mit nur 21 Jahren zum Verein: „Sassuolo war meine letzte Chance. Ich war ein Unbekannter, der Stadionsprecher konnte nicht einmal meinen Namen richtig aussprechen“, erinnert sich der heute 31-Jährige. Der Sassuolo als Dirigent im Mittelfeld zu drei (!) Aufstiegen führte, auch in der Serie A der Chef am Platz, der Kapitän
des Teams ist. Eine Legende wie bei Rapid Steffen Hofmann. Nur hat Magnanelli in der Saison noch keine Minute verpasst. Er ist auch heute dabei. W Francesco Acerbi, der
ie auch Verteidiger ein echter Kämpfer ist. Nur zwei Monate nach der Schock-Diagnose Krebs im Sommer 2013 feierte er ein Comeback. Der 1,92 Meter-Hüne galt als geheilt. Ehe er zum Glück bei einer Dopingprobe „auffiel“. Die Krankheit war zurückgekehrt. Schlimmer als zuvor. Spital, Chemo, Haar- und Gesichtsverlust – das volle Programm.
Aber Acerbi kämpfte. Und gewann. Jetzt ist er beim dritten Francesco von Sassuolo gesetzt. Nämlich bei Eusebio Di Francesco, dem Trainer. Übrigens in seiner zweiten Ära. 2014 wurde er in der Serie A gefeuert, 35 Tage später kehrte er zurück.