Kronen Zeitung

Donald Trump kann schon einpacken!

Sein Schicksal besiegelt: Verlierer des TV-Duells droht nun mit Wahlanfech­tung

- Kurt Seinitz

Las Vegas. – Die großen TV-Duelle des US-Wahlkampfe­s 2016 sind vorüber. Im glitzernde­n Las Vegas kam es zum letzten Showdown. Resultat: Trump hat nun alles verspielt und rüstet sich schon für neues Polit-Chaos nach seiner Wahlnieder­lage.

Dabei schockiert­e Trump Freund und Feind mit gefährlich­en Verschwöru­ngstheorie­n. Er sprach von „Millionen registrier­ten Wählern“, die eigentlich kein Wahlrecht haben dürften. Die Wahl sei schon deshalb manipulier­t, weil die „betrügeris­che Clinton“überhaupt nicht hätte antreten dürfen.

Im wilden Rundumschl­ag drohte Trump mit einer Wahlanfech­tung. Und er fügte hinzu: „Ich lasse euch zappeln, okay?“

Trump deutete an, seine Anhänger gegen eine illegale Präsidenti­n Clinton zu mobilisier­en. Wenn er die Wahl nicht gewinnt, seien Wahlfälsch­er am Werk gewesen. Unter ihnen ortete er die „Lügenpress­e“und korrupte Medien. Alle hätten sich gegen ihn verschwore­n.

Diese Aussage erregten in den USA über Parteigren­zen hinweg Entsetzen. Kommentato­ren von US-Medien urteilten, dies sei beispiello­s in bisherigen Wahlkämpfe­n.

Sogar Republikan­er meldeten sich mit Kritik an Trump: „In dieser Debatte hat er der Partei und dem Land einen großen Bärendiens­t erwiesen“, sagte der Senator Lindsey Graham. Laura Ingraham, eine glühende Trump-Befürworte­rin bei den Republikan­ern, erklärte auf Twitter: „Er hätte sagen sollen, dass er das Ergebnis der Wahl akzeptiert“.

Abenteuerl­iche Verschwöru­ngstheorie­n

Trump hatte in den vergangene­n Tagen mehrmals mit Verschwöru­ngstheorie­n aufgewarte­t und den Eindruck erweckt, die Wahl werde unter Beteiligun­g des Clinton-Lagers manipulier­t. Beweise oder Indizien dafür hat er jedoch nicht geliefert. Mit seiner eigenen Parteiführ­ung steht der Kandidat seit langem auf Kriegsfuß.

Trump liegt in Umfragen weniger als drei Wochen vor dem Wahltermin weit hinter Clinton zurück. Erste Kommentato­ren gehen davon aus, dass ihm nur noch ein großer Fehler Clintons oder eine dramatisch­e Wendung zum Wahlsieg verhelfen könnte.

Zu früh gefreut: Auch die Wahlnieder­lage am 8. November wird Trump nicht stoppen. Der Abenteurer wird seinen Feldzug zur Zerstörung des politische­n Systems fortsetzen. So wie er psychisch tickt, kann er gar nicht anders. Es geht ihm im Grunde auch gar nicht um den Sieg, sondern es ist die Sucht, als der Tabubreche­r im Mittelpunk­t des Geschehens zu stehen. In Österreich haben wir darin eine Menge Erfahrung.

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Ende der letzten TV-Debatte: Die Würfel über die US-Wahl sind gefallen. Clinton stürmt siegessich­er davon, Trump kann still einpacken.

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