„Es gibt keine Abwehr gegen Drohnen“
Neue Terrorbedrohungen erfordern moderne Lösungen Brigadier Karl Gruber zur „Krone“:
Nach dem TV-Kracher „Terror – Ihr Urteil“, bei dem ein deutscher Kampfpilot einen voll besetzten Passagierjet vom Himmel holt, ist die Diskussion um die Luftabwehr entbrannt. Brigadier Karl Gruber sieht als größte Bedrohung die neuen Drohnen, für die es derzeit „keine Abwehr gibt“, weil sie vom Radar nicht erfasst werden.
Diese fliegenden Hightech-Geräte können ein paar Kilo Sprengstoff huckepack nehmen und in einem Stadion ein blutiges Chaos anrichten. „In Holland werden Adler zur Abwehr eingesetzt. Es gibt keine Patentlösung“, so der Chef der Luftstreitkräfte. Laut Brigadier Gruber sucht das Heer bis zu 40 Piloten, um Österreich besser schützen zu können. Das jahrelange Kaputtsparen des Bundesheeres war jedenfalls der falsche Weg.
„Die neuen Terrorbedrohungen, auch durch entführte Passagierjets, sollten auch zu neuen Lösungen im Luftraum führen. Es wäre etwa für unsere Eurofighter von Vorteil, in den Nachbarländern fliegen zu dürfen und umgekehrt, um im Gefährdungsfall wertvolle Minuten zu gewinnen“, so der Offizier.
Vor einem Jahr missachtete etwa ein Linienpilot alle Regeln, setzte irrtümlich eine Terrornotfallmeldung ab, begab sich in Sinkflug und war zehn Minuten nicht am Funk, weil er einen Druckausfall hatte. „Das war sehr brenzlig“, erklärt Gruber. Im Fall des Terrorflugzeugs im TV hätte er übrigens nicht gefeuert, weil es ein klares Nein von den Vorgesetzten gab.