Angst, Macht & Sensationslust treiben die Grusel-Fratzen an
Psychologie-Professor erklärt das neue Clown-Phänomen:
„Die Täter wählen ja keine lustige Maske, sondern bewusst eine gruselige, unheimliche Verkleidung“, erklärt Anton Laireiter, Psychologie-Professor an den Universitäten Wien und Salzburg. Getrieben werden sie bei ihrer Schreckensjagd auf unschuldige Passanten von Machtgefühlen und der Gier nach Aufmerksamkeit.
Was treibt die HorrorClowns an, Herr Professor?
Psychologisch geht es um die Stimulation von Angst. Personen begeben sich bewusst in die Rolle des Schreckenstäters, nutzen ihre Macht über andere Menschen aus und werden zum Beherrscher fremder und auch eigener Ängste.
Das klingt verstörend.
Die Motive sind nicht bewusst. Bei einer Befragung würden harmlose Gründe genannt: Man habe sich etwa einen Spaß erlaubt. Gefährlich wird es, sollten Opfer nicht nur mit dem Schrecken davonkommen.
Wieso hat sich so ein Phänomen entwickelt?
Das Imitationsbedürfnis der Menschen ist sehr hoch. Es gibt viel Berichterstattung. Fotos und Videos im Internet bekommen viel Aufmerksamkeit. Das steigert die Sensationslust. Ist der Spuk bald vorbei? Das Ganze ist ja nicht neu. Man kann auch Parallelen zu Krampusläufen ziehen, die regelmäßig ausgeartet sind, mit schreienden Frauen oder Verletzungen endeten. Man muss nur rasch einen Riegel vorschieben, sollten die Clowns überhandnehmen.