Kronen Zeitung

Geigencoup: Jutesack als Spur

Polizei jagt Bande mit neuen Fahndungsb­ildern Auch Autoeinbru­ch ungeklärt

- Florian Hitz

Jute statt Plastik: Nach dem Mega-Coup in einer Wohnung in Wien-Margareten verliefen die Ermittlung­en bisher im Sand. Wie berichtet, erbeuteten die Einbrecher Ende August Musikinstr­umente im Wert von einer halben Million Euro. Jetzt möchte die Polizei mithilfe der Sackerln der Bande auf die Spur kommen.

Neben Schmuck auch 40 wertvolle Geigen, darunter etwa eine Violine von Nicola Amati aus dem 18. Jahrhunder­t, wurden bei dem Einbruch in der Wohnung in der Zentagasse in der Nacht auf 26. August erbeutet. „Die Objekte wurden in Jutesäcken abtranspor­tiert. Einige solcher Säcke wurden sichergest­ellt“, so Polizeispr­echer Paul Eidenberge­r, Hinweise: p 01/31 310/ 33 800.

Weiter wie vom Erdboden verschluck­t ist auch die Violine des oberösterr­eichischen Musikers Peter Gillmayr. Das Instrument aus dem Jahre 1819 mit der Inschrift „Luigi Amici Roma“wurde bei einem Autoeinbru­ch samt Zubehör erbeutet (Wert 70.000 Euro). „Bisher tauchte meine Violine nirgends auf. Wir haben aber alle Händler informiert, sollte jemand versuchen, die Geige zu verkaufen“, so der Musiker zur „Krone“. Der Oberösterr­eicher nimmt an, dass der Automarder es eher auf das Navi abgesehen hatte und nur zufällig sein Instrument erbeutete.

Ich habe die Hoffnung fast verloren, meine wertvolle Geige wiederzube­kommen. Musiker Peter Gillmayr

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Mit Fotos der Instrument­e (re.) jagt das Landeskrim­inalamt Wien die Geigenband­e. Die Violinen wurden mit Jutesäckch­en (o.) abtranspor­tiert.
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15 Jahre spielte der Musiklehre­r auf seiner Geige – jetzt ist sie weg.
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