Alko-Unfall mit zwei Verletzten: Und keiner will der Lenker sein
Nicht einmal ein DNA-Test konnte den betrunkenen Fahrer in Wien enttarnen
Es begann mit einem Unfall auf der Floridsdorfer Brücke in Wien, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Was dann folgte, war ein tückisches Verwirrspiel – mit dem Ziel, den wahren Lenker zu verheimlichen. Sogar eine DNA-Probe wurde genommen, trug aber auch nichts zur Lösung des verwickelten Falles bei . . .
Fest steht: Am 16. April in der Früh kam es auf der Floridsdorfer Brücke in Wien zu einem Auffahrunfall. Zwei Insassen eines Autos, das gerammt worden war, landeten im Spital.
Beim gegnerischen Wagen war nur eines klar: Beide Insassen auf dem Fahrerund dem Beifahrersitz waren mit knapp zwei Promille stark alkoholisiert. Der Audi gehörte einem 24-jährigen Mann. Wir wollen ihn Karl nennen. Das Kennzeichen war aber auf die Mutter eines Freundes angemeldet, der ebenfalls im Auto gesessen ist. Er soll in dieser Geschichte Franz heißen.
Franz oder Karl – wer ist gefahren? Das war jetzt also die Frage. Wobei Karl ein Problem hat: fünf bedingte Vorstrafen. Sollte er neuerlich verurteilt werden, droht allein deshalb mehr als ein Jahr Haft. Er streitet bis heute alles ab.
Und Franz? Der gab zuerst zu, dass er gefahren sei. Jetzt im Bezirksgericht Wien-Leopoldstadt erklärte er aber, Anwalt Rudolf Mayer zur Seite: „Das hab‘ ich nur gemacht, um Karl zu helfen.“Jetzt aber wolle er die Wahrheit sagen, die da angeblich lautete: Der Karl war’s, der ist gefahren!
Die Polizei bemühte sogar einen DNA-Test. Doch auch der brachte kein Ergebnis. Festgestellt wurde, dass beide, Franz und Karl, das Auto einmal gesteuert und sowohl Lenkrad als auch Schaltknüppel berührt haben.
Die Richterin, um ihre Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden, vertagte schließlich den Prozess. Zwei Zeugen, Insassen im Unfallwagen, sollen aussagen. Doch auch die waren stark betrunken, ihr Erinnerungsvermögen wohl eingeschränkt.