Wettbewerbsbehörde überprüft Preisdschungel bei Bestattung
Maßnahmen gegen völlig intransparente Kosten angedroht
Wien. – Bei der Organisation eines Begräbnisses sind die Angehörigen ohnehin belastet. Das scheinen die Bestatter ausnützen zu wollen, kritisiert nun die Bundeswettbewerbs- behörde BWB. Preisangaben und damit eine Transparenz der Kosten fehlen völlig, ergab eine Prüfung. Bessert sich dies nicht, folgt eine Auszeichnungspflicht.
„Wir haben viele Beschwerden erhalten, dass in dieser Notsituation nahezu kein Preisvergleich möglich ist. Man ist darauf angewiesen, was verlangt wird“, so BWB-Chef Theodor Thanner. Die Behörde hat die verfügbaren Internetseiten aller 544 heimischen Bestatter kontrolliert. Ergebnis: Bis auf St. Georgen/Gusen gab es keine ausreichenden Hinweise auf Kosten und Leistungen. Nicht einmal die offiziellen Friedhofsgebühren seien ersichtlich, die Preise z. B. von Blumenschmuck fanden die Prüfer nur bei 9% der Anbieter.
Fazit: Angehörige müssen sich bei jeder Firma ex- tra erkundigen, ein Wettbewerb findet daher kaum statt. Neue Bestatter würden zudem eher behindert (z. B. mangelnder Zugang zur Aufbahrungshalle auf dem Friedhof). Thanner: „Wir werden die Branche nächstes Jahr nochmals prüfen. Bessert sich dies nicht, dann kann ich mir eine Regelung vorstellen, bei der die Preise verpflichtend angeschrieben werden müssen.“Zudem will die BWB zum besseren Vergleich für die Konsumenten Preisspannen pro Standard-Leistungspaketen feststellen.