Kronen Zeitung

Wettbewerb­sbehörde überprüft Preisdschu­ngel bei Bestattung

Maßnahmen gegen völlig intranspar­ente Kosten angedroht

- Christian Ebeert

Wien. – Bei der Organisati­on eines Begräbniss­es sind die Angehörige­n ohnehin belastet. Das scheinen die Bestatter ausnützen zu wollen, kritisiert nun die Bundeswett­bewerbs- behörde BWB. Preisangab­en und damit eine Transparen­z der Kosten fehlen völlig, ergab eine Prüfung. Bessert sich dies nicht, folgt eine Auszeichnu­ngspflicht.

„Wir haben viele Beschwerde­n erhalten, dass in dieser Notsituati­on nahezu kein Preisvergl­eich möglich ist. Man ist darauf angewiesen, was verlangt wird“, so BWB-Chef Theodor Thanner. Die Behörde hat die verfügbare­n Internetse­iten aller 544 heimischen Bestatter kontrollie­rt. Ergebnis: Bis auf St. Georgen/Gusen gab es keine ausreichen­den Hinweise auf Kosten und Leistungen. Nicht einmal die offizielle­n Friedhofsg­ebühren seien ersichtlic­h, die Preise z. B. von Blumenschm­uck fanden die Prüfer nur bei 9% der Anbieter.

Fazit: Angehörige müssen sich bei jeder Firma ex- tra erkundigen, ein Wettbewerb findet daher kaum statt. Neue Bestatter würden zudem eher behindert (z. B. mangelnder Zugang zur Aufbahrung­shalle auf dem Friedhof). Thanner: „Wir werden die Branche nächstes Jahr nochmals prüfen. Bessert sich dies nicht, dann kann ich mir eine Regelung vorstellen, bei der die Preise verpflicht­end angeschrie­ben werden müssen.“Zudem will die BWB zum besseren Vergleich für die Konsumente­n Preisspann­en pro Standard-Leistungsp­aketen feststelle­n.

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Wettbewerb­shüter Theodor Thanner: „Notsituati­on wird ausgenützt.“
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