Kronen Zeitung

Umweltkata­strophe in Brasilien

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Als am 5. November 2015 im Südosten Brasiliens der Damm eines Eisenerzbe­rgwerks brach, kam es zu einer unvorstell­baren Umweltkata­strophe. 19 Tote waren zu beklagen, und der Rio Doce ist seither nur noch eine giftige Brühe.

Dieser Fluss war die Lebensgrun­dlage für die Menschen in der Region. Er versorgte sie mit Nahrung und Trinkwasse­r. Nun ist alles voller Schlamm, die Fische sind weg und das Wild ist verschwund­en. Das Wasser muss mit Tankwagen herangekar­rt werden, doch das kann keine Dauerlösun­g sein, schließlic­h muss ja auch das Vieh versorgt werden. Bei der Betreiberf­irma Samarco herrscht Ratlosigke­it, und bisher wurde noch niemand zur Verantwort­ung gezogen.

Langsam scheint jedoch Bewegung in die Sache zu kommen. Laut „Krone“werden nun doch einige Manager auf der Anklageban­k Platz nehmen müssen, und es drohen langjährig­e Haftstrafe­n. Ein schwacher Trost für die Bewohner, sie sind verzweifel­t und werden vermutlich umgesiedel­t, was für eine Tragödie. Diesen Giftschlam­m wegzuräume­n wird Jahre dauern, eine Sisyphusar­beit. Den Konzernen geht es meist um den Gewinn, Umweltschä­den werden in Kauf genommen, schließlic­h kann man sich doch nicht um jede Kleinigkei­t kümmern. Werner Schupfer, Attnang-Puchheim

 ?? Foto: AP ?? Der Bruch zweier Staudämme führte im Vorjahr in Brasilien zu einer der größten Umweltkata­strophen des Landes. Giftiger Klärschlam­m verseuchte Hunderte Kilometer des Rio Doce. Fische starben, die Menschen, die am Fluss leben, sind ohne Trinkwasse­r.
Foto: AP Der Bruch zweier Staudämme führte im Vorjahr in Brasilien zu einer der größten Umweltkata­strophen des Landes. Giftiger Klärschlam­m verseuchte Hunderte Kilometer des Rio Doce. Fische starben, die Menschen, die am Fluss leben, sind ohne Trinkwasse­r.

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