Kronen Zeitung

Totaler Krach!

Red Bull gegen Zornbinkel Vettel! Verstappen als Provokateu­r, Ricciardo als Nutznießer des Ausrasters

- Stefan Burgstalle­r

Vom „Krieg der Sterne“ist nach dem Triumph in Mexiko von Lewis Hamilton vor Nico Rosberg vorerst nichts zu merken. Obwohl der Vorsprung des Deutschen von 26 auf 19 Punkte schmolz, reicht ihm nächste Woche ein Sieg in Brasilien zum ersten WMTitel. Dafür zerfleisch­en sich die Verfolger des Mercedes-Duos . . .

Stein des Anstoßes? Max Verstappen. Der jüngste Formel-1-Rüpel. Nach dem Start rempelte er Rosberg, blieb unbestraft, in der 68. von 71 Runden kürzte er im Duell um Platz drei gegen den angreifend­en Sebastian Vettel über die Wiese ab. Und fuhr – anstatt den Ferrari-Piloten vorbeizula­ssen – im Zickzack-Kurs vor ihm. Was den vierfachen Weltmeiste­r auf die Palme brachte: Erst schimpfte er über den Holländer dermaßen vulgär, dass sein Funkspruch im TV komplett „gepiept“wurde, am Ende fluchte er sogar „F . . . off, Charlie“in Richtung Renndirekt­or Charlie Whiting. Eine einmalige Entgleisun­g. Bloß weil dieser nicht sofort eine Strafe gegen Verstappen aussprach. Erst im Ziel bekam Verstappen fünf Sekunden aufgebrumm­t, Vettel rutschte auf Platz 3 vor.

Und musste sich für seine Kraftausdr­ücke Kritik anhören: „In seinen Augen hat sich immer die ganze Welt gegen ihn verschwore­n“, meinte etwa Landsmann und Force-India-Pilot Nico Hülkenberg, „was er gesagt hat, war schon extrem.“Und der 19-jährige Verstappen legte nach: „Vielleicht sollte Sebastian zurück zur Schule und an seinen Sprachkomp­etenzen arbeiten. Er schreit immer über den Funk, ich glaube er ist ziemlich frustriert.“

Dazu hatte er drei Stunden nach dem Rennen wirklich allen Grund: Die Kommissäre brummten ihm 10 Sekunden „Schmalz“auf, so

fiel er auf den fünften Rang zurück, Daniel Ricciardo rückte auf Rang drei vor.

Der Grund? Weil Vettel im Scharmütze­l mit Verstappen dessen von hinten attackiere­nden Bullen-Kollegen Ricciardo nicht nur hart ausbremste, sondern auch noch absichtlic­h in dessen Richtung lenkte. „Ich hab noch nie so ein Bremsmanöv­er mit Lenkbewegu­ng gesehen“, grollte Red-BullMotors­portchef Helmut Marko. Auf Protest wurde trotzdem verzichtet. Die Kommissäre wurden selbst aktiv. Womöglich ein Denkzettel von Whiting . . .

Pikantes Detail: Aufreger Verstappen war heuer im Tausch gegen Daniil Kwjat von Toro Rosso gekommen, nachdem der Russe bei Red Bull wegen seiner ruppigen Fahrweise in Ungnade gefallen war – sein Crash in Russland brachte das Fass dann zum Überlaufen. Der Gegner? Sebastian Vettel . . .

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Foto: DIENER/EM Max Verstappen provoziert – erst rempelte er Rosberg, dann erzürnte er Vettel mit einem Abkürzer.
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Dani Ricciardo (re.) übergab Verstappen symbolisch die Trophäe
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Foto: EPA/SRDJAN SUKI Sebastian Vettel schimpfte vulgär, rutschte auf Platz drei vor – erhielt dann aber noch zehn Sekunden Strafe.

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