Oberhauser zu Ärzte-Wutbrief
Ärzte schlagen Alarm Sie sehen die Versorgung in Gefahr:
Wien. – Gesundheitsministerin Oberhauser kontert den Ärzte-Wutbrief gegen das Kranksparen: „Teufel an die Wand malen!“
Österreichs Mediziner warnen vor einem Kaputtsparen unserer Gesundheitsversorgung. Wie berichtet, hat die Ärztekammer einen Appell an Bundeskanzler Kern und die Regierung gerichtet. Denn die Bevölkerung wachse und werde immer älter, so ein Kritikpunkt. Nun meldet sich die Gesundheitsministerin zu Wort.
„Wir geben jedes Jahr mehr aus“, weist Ministerin Sabine Oberhauser die Kritik des Kaputtsparens zurück. Sie verweist etwa auf das kürzlich eröffnete Kinderambulatorium in Wien-Augarten. „Wir drängen seit Jahren darauf, die kinderärztliche Versorgung zu verbessern, und haben auch bereits entsprechende Pläne vorgelegt, betont der mächtige Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. „Doch die Wiener Gebietskrankenkasse subventioniert lieber einzelne Ambulatorium“, so der Standesvertreter weiter. „Das ist ein Paradebeispiel einer selektiven und unkontrollierten Subventionierung. Hier erhält ein einzelnes Ambulatorium 200.000 Euro jährlich, während für die restliche kinderärztliche Versorgung kein Geld da ist“, legt sein Vize Johannes Steinhart mit der Kritik nach.
Denn der Schwund an Kassenärzten schreite österreichweit rapide voran. Stattdessen sollen Ambulatorien die klassischen Ordinationen verdrängen. Diese können jederzeit den Eigentümer wechseln. Die Ärztekammer befürchtet, dass die Beitragszahler ausgepresst werden. „Das ist das Letzte, was wir wollen“, versichert die Ministerin.
Das ist ein Teufel-an-die-Wand-Malen der Ärztekammer. Es ist noch nicht aller Tage Abend. Wir werden weiter gesprächsbereit bleiben.
Sabine Oberhauser, Gesundheitsministerin