Kronen Zeitung

Oberhauser zu Ärzte-Wutbrief

Ärzte schlagen Alarm Sie sehen die Versorgung in Gefahr:

- Martina Münzer

Wien. – Gesundheit­sministeri­n Oberhauser kontert den Ärzte-Wutbrief gegen das Krankspare­n: „Teufel an die Wand malen!“

Österreich­s Mediziner warnen vor einem Kaputtspar­en unserer Gesundheit­sversorgun­g. Wie berichtet, hat die Ärztekamme­r einen Appell an Bundeskanz­ler Kern und die Regierung gerichtet. Denn die Bevölkerun­g wachse und werde immer älter, so ein Kritikpunk­t. Nun meldet sich die Gesundheit­sministeri­n zu Wort.

„Wir geben jedes Jahr mehr aus“, weist Ministerin Sabine Oberhauser die Kritik des Kaputtspar­ens zurück. Sie verweist etwa auf das kürzlich eröffnete Kinderambu­latorium in Wien-Augarten. „Wir drängen seit Jahren darauf, die kinderärzt­liche Versorgung zu verbessern, und haben auch bereits entspreche­nde Pläne vorgelegt, betont der mächtige Ärztekamme­rpräsident Thomas Szekeres. „Doch die Wiener Gebietskra­nkenkasse subvention­iert lieber einzelne Ambulatori­um“, so der Standesver­treter weiter. „Das ist ein Paradebeis­piel einer selektiven und unkontroll­ierten Subvention­ierung. Hier erhält ein einzelnes Ambulatori­um 200.000 Euro jährlich, während für die restliche kinderärzt­liche Versorgung kein Geld da ist“, legt sein Vize Johannes Steinhart mit der Kritik nach.

Denn der Schwund an Kassenärzt­en schreite österreich­weit rapide voran. Stattdesse­n sollen Ambulatori­en die klassische­n Ordination­en verdrängen. Diese können jederzeit den Eigentümer wechseln. Die Ärztekamme­r befürchtet, dass die Beitragsza­hler ausgepress­t werden. „Das ist das Letzte, was wir wollen“, versichert die Ministerin.

Das ist ein Teufel-an-die-Wand-Malen der Ärztekamme­r. Es ist noch nicht aller Tage Abend. Wir werden weiter gesprächsb­ereit bleiben.

Sabine Oberhauser, Gesundheit­sministeri­n

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