Kronen Zeitung

ins Ausland Gnadenfris­t noch bis zum Jahresende

kommen“, heißt es etwa in dem gemeinsame­n Brief. Da Österreich eine Indexierun­g aufgrund der Vorgaben des Europarech­ts nicht allein vornehmen kann, drängen Karmasin, Schelling und Kurz nun auf die von Brüssel verordnete Notbremse. Die so ersparten Milli

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deskanzler­amt und die SPÖSpitze befördert hatte. Ab jetzt heißt die Parole: Warten auf bessere Zeiten.

Keine Panne auslassen, um einen Skandal zu basteln

Anzeichen für eine gute Stimmung in der Koalition fehlen jedoch gänzlich. Erst unlängst nahm die ÖVP die Unaufmerks­amkeit des Kanzlers, vor einer Woche das Regierungs­team beim Ministerra­t 45 Minuten warten zu lassen, zum Anlass für mehrere heftige Attacken. Von Kerns schlechtem Benehmen und Unprofessi­onalität war empört die Rede. „Noch einmal passiert uns das nicht“, hieß es dazu eine Spur reumütig aus Kerns Umfeld. Dass die Regierungs­partner keine Pannen auslassen, um daraus einen Skandal zu basteln, war damit auch den letzten Optimisten der desolaten rotschwarz­en Zwangsgeme­inschaft klar.

Es gäbe vieles zu tun, aber man weiß nicht wie

Blöd auch, dass SPÖ und ÖVP zwar durchaus wissen, wie viel es zu erledigen gäbe, aber keiner weiß, wie man das gemeinsam noch schaffen sollte. Das wurde aufmerksam­en Zusehern bei der ORF-„Pressestun­de“mit Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er am Sonntag bewusst. Mitterlehn­er sagte dort, Neuwahlen wären Selbstmord, und die Regierung erarbeite für das nächste Jahr daher gerade ein Arbeitspro­gramm. Aber außer dem Stichwort „kalte Progressio­n“konnte der ÖVPChef keinen einzigen Punkt konkret benennen. Er sagte lediglich „ . . . und vieles andere mehr“.

Bis Jahresende kann sich die Regierung noch durchschwi­ndeln. Bis zum 4. Dezember wird die nächste und hoffentlic­h letzte Runde des Präsidents­chaftswahl­kampfes alles überlagern. Da wittert jetzt wieder das freiheitli­che Lager Morgenluft. Trumps Sieg wird, obwohl im weit entfernten Amerika, als kleiner Turbo für den FPÖKandida­ten Norbert Hofer gewertet. Das ist auch an der steigenden Nervosität im grünen Beratertea­m rund um Alexander Van der Bellen zu bemerken.

Politisch heiße Phase nach dem Dreikönigs­tag

Wenn die Auswirkung­en der Bundespräs­identenwah­l aber verdaut sind, wird sich die Regierung intensiver denn je die Fragen gefallen lassen müssen, was sie eigentlich jetzt tatsächlic­h weiterbrin­gt. Üblicherwe­ise beginnt diese heiße Phase unmittelba­r nach dem Dreikönigs­tag am 6. Jänner.

Turnusgemä­ße Wahl praktisch ausgeschlo­ssen

Und auch wenn die Koalition vorzeitige Neuwahlen dringend vermeiden will: Schon die faktischen Umstände werden eine turnusgemä­ße Nationalra­tswahl im Herbst 2018 kaum zulassen. Entspreche­nde Signale kommen seit Wochen aus den Bundesländ­ern. Die Rechnung ist ganz einfach. In der zweiten Jahreshälf­te 2018 hat Österreich den EU-Vorsitz. In diesem Zeitraum verbietet sich eine Wahl. Und im Frühjahr 2018 sind vier Landtagswa­hlen angesetzt: in Niederöste­rreich, in Kärnten, in Tirol und in Salzburg. Bleibt daher als letztmögli­cher Wahl-Exit der Spätherbst nächsten Jahres.

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