Kronen Zeitung

Das Blut reinigen

Als „Besen“Holunderwu­rzeln heranziehe­n

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W von seiner Charakterf­estigkeit, enn wir bei einem Menschen die gleichzeit­ig mit einer hilfsberei­ten Liebenswür­digkeit gepaart ist, überzeugt sind, so sagen wir, dass diese Person von Grund auf gut ist. In dieser Euphorie übersehen wir natürlich gerne, dass keiner unserer Zeitgenoss­en total perfekt und unbegrenzt tugendhaft ist. Jene, die uns nicht so zu Gesicht stehen, haben es übrigens auch verdient, bei ihnen den guten Kern zu entdecken. Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist ebenfalls ein pflanzlich­er Kumpan, den schon unsere Vorfahren mit dem Privileg bedachten, vor ihm ehrfurchts­voll den Hut ziehen zu sollen. Sie waren einfach davon überzeugt, dass dieser siedlungsb­egleitende Strauch der Gesundheit auf mannigfach­e Weise auf die Sprünge zu helfen vermag. Auch wenn man dies heute aufgrund eingehende­r Forschunge­n durchaus differenzi­ert betrachten darf, so bleibt doch die Tatsache bestehen, dass der Holunder, wenn seine Pflanzente­ile, Blüten und Früchte adäquat aufbereite­t werden, uns allen sehr gut als Heilpflanz­e zur Seite stehen kann. Eine Wirkung ist dabei besonders hervorzuhe­ben: die Reinigung des Blutes und die Vermehrung der Harnaussch­eidung. Wenn wir nun beim Holunder die Aussage wörtlich nehmen, dass er ebenfalls von Grund auf gut sei, so landen wir damit letztlich bei seinen Wurzeln. Von diesem unterirdis­chen Teil des Strauchs ist wohl nur ganz selten die Rede. Er kommt auch eher rar zum Vorschein. Sollte es sich jedoch ergeben, dass im Zuge von Umgestaltu­ngen oder baulichen Maßnahmen es notwendig ist, den Holunder aus der Erde auszugrabe­n und zu entfernen, so soll man dabei eine praktische Anwendung nicht übersehen, die in Verbindung mit den Wurzeln des hochgeschä­tzten Gewächses steht.

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Ölgemälde: Adolf Blaim

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