Auch eine Wahl
Wer kennt Moldawien? Vielleicht hilft es weiter, nach der Republik Moldau zu fragen; unter der Bezeichnung wird das Land öfter erwähnt. Nun ja, dem Namen nach wird es der Großteil der Leute kennen, aber dann ist meist Schluss. „Das Armenhaus Europas“wird das Land auch genannt. Es grenzt an die Ukraine und an Rumänien, und Tausende Moldawier schafften es bisher, einen rumänischen Pass und somit alle EU-Rechte inklusive Freizügigkeit zu bekommen. Dieses kleine Land mit nicht einmal vier Millionen Einwohnern gehörte in der Vergangenheit einmal zu Rumänien, einmal zu Russland, einmal zur Sowjetunion, und nach deren Auflösung wurde es selbstständig.
In diesem eigentlich bedeutungslosen Land fanden jetzt Präsidentenwahlen statt. Berichtet wurde von den Agenturen und Mainstream-MeSicht dien nichts, obwohl es sich um ein Nachbarland der EU handelt. Der Grund für die totgeschwiegene Wahl ist wohl darin zu suchen, dass Moldawien eher prorussisch eingestellt ist als proeuropäisch. Das hat sich bei der Wahl auch gezeigt; der prorussische Kandidat kam auf knapp 50 Prozent. Die prowestliche Kandidatin erreichte knapp 40 Prozent, den Rest teilten sich die anderen Kandidaten. Da der prorussische Kandidat die absolute Mehrheit nicht erreichte, kam es zu einer Stichwahl, bei der der prorussische Kandidat zum neuen Präsidenten gewählt wurde.
Die Moldawier könnten sich von der EU sicher viele Geschenke erhoffen bei entsprechender politischer Einstellung. Sie dürften aber gemerkt haben, dass sie auf lange an der Leine der EU die Verlierer wären. Josef Höller, per E-Mail