Kronen Zeitung

Ein triumphale­r Erfolg blieb aus

Volksoper: Premiere von Thierry Malandains „Cendrillon“

- Florian Krenstette­r

Michal Beklemdžie­v, Suzanne Kertész und das Ensemble. Th. Malandain

Mit Thierry Malandains abendfülle­ndem Ballett „Cendrillon“(Aschenputt­el) fand die erste Saisonprem­iere des Wiener Staatsball­etts in der Volksoper Wien statt. Zuletzt war Malandain mit „Mozart à 2/Don Juan“im Haus am Gürtel und konnte damit das Publikum einigermaß­en begeistern. Diesmal ging dieses Vorhaben so gar nicht in Erfüllung!

Der frühere Solotänzer an der Opéra de Paris, beim Ballet du Rhin Mulhouse und dem Ballet Théâtre Français de Nancy und jetzige StarChoreo­graph Thierry Malandain feierte triumphale Erfolge mit seinem Werk „Cendrillon“. Doch bei der Volksopern-Premiere wollte sich dieser Erfolg nicht abzeichnen: Die Geschichte von Aschenputt­el wandelt Malandain zu einem Nachdenken über den Werdegang eines Tanzstars. Tragische, komische und symbolträc­htige Stationen bilden diese Vision von „Cendrillon“, die, so der Choreograp­h, „aus Asche und Magie“entstanden ist.

Viel zu wenig Intimität und Ruhe findet man auf der Bühne. Dafür geht es 100 Minuten mit zu vielen aneinander­reihenden Bewegungen (man könnte fast sagen Turnübunge­n) viel zu hektisch zu.

Für diesen „Leistungss­port“sei dem Ensemble – allen voran Mila Schmidt (Cendrillon) und Andrés Garcia-Torres (Prinz) – großer Respekt ausgesproc­hen.

Daneben versuchte Dirigent Guillermo García Calvo mit Prokofjews einzigarti­ger Musik und dem beherzt aufspielen­den Volksopern­orchester zu retten, was nicht wirklich zu retten war.

„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie noch heute“– aber bitte nicht in „Cendrillon“und dieser Choreograp­hie Thierry Malandains!

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Mila Schmidt (Cendrillon), Andrés GarciaTorr­es (Prinz).
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