Mein Auto, meine Daten...?
Einerseits nützlich, oft lebensrettend, andererseits Streitthema: Autos sind Datenlieferanten auf vier Rädern. Mit Internet-Anbindung wird das Auto mehr und mehr zum „Smartphone auf vier Rädern“– eine Entwicklung, die aber auch für Kontroversen sorgt.
2018 soll EU-weit bei neuen PKW die „eCall“Funktion eingeführt werden. Bei einem Unfall werden so automatisch Daten über Standort und Fahrzeugtype an eine Notrufzentrale übermittelt. So wird schnellere Hilfeleistung möglich. Bei derartigen Systemen können Konsumenten aber beruhigt sein, da die Datenbereitstellung ausschließlich der Hilfeleistung dienen. Seit einigen Jahren werden von Automobilherstellern aber auch Apps eingebunden, um zukünftig mehr als Mobilitätsanbieter oder Anbieter von Dienstleistungen aufzutreten. Die Zustimmung des Fahrzeugbesitzers zur Datenlieferung an den Autohersteller erfolgte in der Regel im Zuge des Kaufvertrages. Autohersteller erhalten so eine Unmenge an Daten wie Bewegungsdaten, Fahrverhalten des Nutzers, Daten des Fahrzeuges über Verbrauch, Fehlerdiagnosen und mehr. So entstehen immer mehr neue Dienstleistungen.
Dies bringt aber nicht nur Vorteile mit sich. „Durch eine mögliche Steuerung von Fahrzeugen in eigene Werkstätten,
wird der Konsument in der Wahl der Werkstätte seines Vertrauens beeinflusst und verliert eventuell damit die Möglichkeit, durch günstigere Teilepreise bei Wartung und Repara- tur, Kosten zu optimieren“, informiert Ing. Wolfgang Dytrich, Landesgremium Wien Bereich Großhandel mit Kfz-Teilen und Serviceeinrichtungen in der Wirtschaftskammer.