Geheimniskrämerei um ,,Janßen-Bonus‘‘
Erhielt KAV-Chef großzügige Prämie? Die Stadt Wien und der Spitäler-Boss schweigen zum Thema
Kann ein unentwegt in der Kritik stehender Spitäler-Boss, der laut Rathaus-Insidern bald frühzeitig und teuer aus seinem Vertrag entlassen werden könnte, auch noch einen Bonus kassieren? Was absurd klingt, wird aber weder von der Stadt noch von Udo Janßen selbst dementiert.
„So ein Unsinn“– wird Udo Janßen auf Gerüchte angesprochen, dementiert er sie mit diesem knappen Satz und legt nach, was er für ein Lächeln hält. Nur beim Thema Prämie fiel dieses Wort kein einziges Mal. Wie berichtet, fragte die „Krone“den Krankenanstaltenverbund-Chef (rund 24.000 Euro Gehalt pro Monat): War das Jahr 2016 so erfolgreich, dass Sie einen Bonus verdient hätten? Man spricht von drei beantragten Monatsgehältern. Die Antwort Udo Janßens: „Die
,Krone‘ hat das schon mit der Magistratsdirektion diskutiert, wir geben grundsätzlich überhaupt keine Angabe zu Remunerationen. Das ist Ordnung der Stadt Wien.“Und sehr praktisch.
Tatsächlich hieß es auf Anfrage von der Magistratsdirektion: „Auskünfte zu Remunerationen einzelner Mitarbeiter (egal, welcher Einstufung) können wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht geben.“Nur so viel dürfe zu den Prämien verraten werden: „Im Jahr 2015 wurden im Gesamtmagistrat (Magistratsabteilungen, Anwaltschaften, Magistratische Bezirksämter, Stadtschulrat, Verwaltungsgericht Wien usw.) für das Jahr Remunerationen in der Höhe von 1,462.265 Euro vergeben.“Ob Janßen jetzt einen Bonus beantragt und erhalten hat, darf der Steuerzahler nicht erfahren.
Der für seine kreativen Wortmeldungen bekannte FPÖ-Landesparteisekretär Toni Mahdalik ist über die Geheimniskrämerei empört: „Da wirkte selbst die Öffentlichkeitsarbeit von Ernst Stavro Blofelds Geheimorganisation SPECTRE aus James Bond um einiges transparenter als jene von Udo Janßens KAV. Er soll mit der Sprache rausrücken!“