Kronen Zeitung

Lieber Werner Faymann,

-

no na sind Sie jetzt überrascht, Post von mir zu erhalten . . .

. . . sind Sie doch komplett weg vom Fenster, haben mit der „heißen“österreich­ischen Innenpolit­ik nix mehr zu schaffen . . .

. . . mit Hofer, Van der Bellen, „Hitlers Hund“, mit dem rechten und linken Populismus der „neuen Freunde“Strache und Kern und – vor allem – mit der Vranitzky-Doktrin . . .

. . . an der Sie bis zu Ihrem bitteren Polit-Ende festgehalt­en haben.

Womit ich beim Thema wäre. Denn wenn ich Sie auch für einen lausigen Kanzler hielt, menschlich, persönlich, lieber Werner, waren Sie mir zu keinem Zeitpunkt suspekt . . .

. . . wie Sie da Ihre Überzeugun­g „Niemals mit Strache“, vielleicht sogar wider besseres Wissen, leidenscha­ftlich vertraten.

Ich erinnere mich noch gut an diverse Abendessen mit Ihnen zu diesem Thema – da gab’s kein Schwanken, kein Wanken, keine Konzession. Faymann beinhart.

Und als ich, entschiede­ner Gegner der doktrinäre­n Ausgrenzun­g der Blauen, Sie einmal an Ihren – richtigen – „Salto rückwärts“in der Flüchtling­spolitik erinnerte, unterbrach­en Sie mich ohne Ihr berühmtes Lächeln und sprachen:

„Ein Umfaller ist genug. Das hab ich mir geschworen. Und wenn’s mich meinen Job kostet!“

Das hatte Klasse, menschlich und persönlich!

Wünsche einen schönen 1. Advent morgen,

Ihr

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria